St. Leon-Rot / Potsdam. Mit einem 2:2-Unentschieden trennten sich die U17-Juniorinnen im Halbfinalhinspiel der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam. Bei hohen Temperaturen gingen die Gastgeberinnen zweimal in Führung, doch zunächst glich Paulina Krumbiegel (28.) aus, Romy Bahmer (62.) sorgte mit einem echten Traumtor für den Endstand. Im Rückspiel am Samstag (11 Uhr) ist im heimischen Ensinger Stadion in Sankt Leon-Rot somit noch alles möglich.
Der Rasenplatz in Potsdam Waldstadt glich am Samstagmittag einem Schlachtfeld. Nach Abpfiff des Halbfinalhinspiels der Endrunde zur Deutschen B-Juniorinnen Meisterschaft sanken die TSG-Spielerinnen erschöpft ins Gras. 80 Minuten Kampf, hohe Temperaturen, die knallende Mittagssonne und starke Potsdamerinnen hatten dem Team von Paul Weis und Andy Zehnbauer alles abverlangt. „Das war ein sehr intensives Spiel“, betont auch Trainer Paul Weis. „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt und man hat gemerkt, dass beide unbedingt ins Finale einziehen wollen.“
Die TSG fand nicht optimal in die Partie. Die Titelverteidigerinnen aus Potsdam liefen die TSG mutig an, setzten bei Ballgewinn ihre schnellen Offensivspielerinnen in Szene und die Hoffenheimerinnen kamen nur selten zu Entlastungsangriffen. Nach acht Minuten ging Potsdam verdient in Führung. Einen Freistoß aus 16 Metern versenkte Lätizia Radloff direkt zum umjubelten 1:0 im TSG-Tor. Nur zwei Minuten später bewahrte Torfrau Janina Leitzig ihr Team vor dem zweiten Gegentreffer. Gleich mehrfach bekam die TSG-Defensive den Ball nicht geklärt, den Torabschluss wehrte Leitzig mit einer starken Fußabwehr ab.
Die Gastgeberinnen erarbeiteten sich fast im Minutentakt Torchancen, nutzten jedoch keine. Erst nach 20 Minuten kam die TSG besser ins Spiel. Die Offensivbemühungen wurden strukturierter und so kamen die U17-Juniorinnen zu ersten Ausgleichsmöglichkeiten. Zunächst konnte Svenja Lüger eine Flanke von Helena Pasmakis mit dem Kopf nicht aufs Tor lenken (22.), kurze Zeit später scheiterte Lüger nach einem Pass in die Spitze an Potsdams Torhüterin (25.). In der 28. Minute belohnte sich die TSG für ihren Einsatz. Sophie Walter fing einen langen Ball der Gegnerinnen ab und flankte auf Paulina Krumbiegel auf der linken Angriffsseite, die mit einem platzierten Schuss zum Ausgleich traf. Noch vor der Pause geriet die TSG erneut in Rückstand. Der 1. FFC erhöhte den Druck und Melissa Kössler schloss einen Alleingang mit dem Treffer zum 2:1-Halbzeitstand ab. „Mit ihren Fans im Rücken hat Potsdam sehr dominant angefangen und nach einer Viertelstunde konnten wir froh sein, nicht schon höher in Rückstand zu liegen“, resümierte Weis.
Die zweite Halbzeit gestaltete sich ausgeglichener. Die TSG gewann im Mittelfeld viele Zweikämpfe, konnte aus den zahlreichen Ballgewinnen jedoch nur wenig Profit schlagen. Auch die Gastgeberinnen kamen nur selten zu gefährlichen Angriffen. Mit andauernder Spielzeit machten sich bei beiden Teams die hohen Temperaturen bemerkbar. Nach einer knappen halben Stunde im zweiten Spielabschnitt ohne Torabschlüsse, fiel der Traum-Treffer von Romy Bahmer aus heiterem Himmel (67.). Paulina Krumbiegel führte einen Freistoß aus dem Halbfeld schnell aus und der Ball landete im hohen Bogen bei Romy Bahmer. Die 16-Jährige drosch den Ball aus gut 20 Metern direkt aufs Tor und ihr Schuss senkte sich ins lange Toreck. Dem beeindruckenden Ausgleichstreffer der TSG hatte der aktuelle Deutsche Meister nur wenig entgegen zu setzen. Ein Schuss aus 16 Metern in die Arme von Janina Leitzig blieb der einzige weitere Torabschluss des Spiels (75.).
Schon am Samstag, 11. Juni 2016 kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen der TSG und dem 1. FFC Turbine Potsdam. Die Ausgangssituation ist für beide Teams nach der ersten Halbfinalpartie unverändert. „Ich sehe die Chancen 50:50“, so Weis. „Wir werden den leichten Vorteil haben, keine Reisestrapazen zu haben und die Zuschauer auf unsere Seite zu haben. So stark wie Potsdam im Hinspiel aufgetreten ist, ist im Rückspiel noch alles offen.“ Besteht nach Austragung des Hin- und Rückspiels Punktgleichheit, so entscheidet die Tordifferenz. Steht auch hiernach kein Sieger fest, so findet im Anschluss an das Rückspiel ohne Verlängerung sofort ein Elfmeterschießen statt. Im zweiten Halbfinale setzte sich der FSV Gütersloh mit 2:0 (1:0) beim FSV Gütersloh durch.