Mainz – Der im Grün- und Umweltamt der Stadt Mainz erarbeitete Projektantrag überzeugte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit offenkundig: Mainz erhielt den Zuschlag für das Projekt „Masterplan 100% Klimaschutz“- Kommune – der Startschuss erfolgt am 1. Juli 2016.
Die Stadterhält damit die Möglichkeit, mit Unterstützung umfangreicher Fördermittel ihre Klimaschutzaktivitäten in den nächsten vier Jahren systematisch weiterzuentwickeln. Nach Erstellung des Masterplans binnen eines Jahres erfolgt die Umsetzung erster Maßnahmen in den Förderjahren zwei bis vier.
„Wir sind stolz darauf, zum Kreis der ausgewählten Kommunen zu gehören und sehen die Teilnahme als große Chance, die Klimaschutzarbeit der Stadt weiter zu stärken‘‘, sagt Katrin Eder, Beigeordnete der Stadt Mainz für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr. Anspruchsvolle Klimaschutzziele
Das Masterplan-Programm richtet sich ausdrücklich an Kommunen, die sich anspruchsvolle Klimaschutzziele gesetzt haben und bereits über umfangreiche Erfahrungen in der Umsetzung verfügen. Gefördert werden prägnante Beispiele für kommunalen Klimaschutz, diese sollen sowohl national als auch international Vorbildfunktionen übernehmen. Dabei wird angestrebt, den Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent (Vergleichsjahr 1990) zu reduzieren und überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Der CO2-Ausstoß soll gleichzeitig um insgesamt 95 Prozent gesenkt und Mainz somit bis 2050 nahezu klimaneutral werden. Dieses Pressemitteilungen Stadt Mainz Seite 2 07.06.2016 Anliegen geht mit dem bisherigen Klimaschutzziel der Stadt einher.
Neue Wege für den Klimaschutz aufzeigen und entwickeln „Das Projekt knüpft an das städtische ,Energiekonzept Mainz 2005-2015 Energie und Verkehr‘ an. Bewährte Konzepte sollen weiter ausgebaut, aufeinander abgestimmt und neue Lösungen gesucht werden‘‘, umreißt Katrin Eder die Arbeit am Masterplan:
„Dabei wird es vor allem darum gehen, die Altbausanierung voranzutreiben und die erneuerbaren Energien weiter auszubauen. Auch der Verkehr muss in den Fokus rücken, denn in diesem Bereich stagniert die CO2-Reduzierung. Es gilt Wege zu finden, Ökologie und Ökonomie in den Klimaschutz zu integrieren und die Energieeffizienz in der Industrie, im Gewerbe und bei den Dienstleistern zu steigern.“
Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Ziel, in einem breiten Bündnis von Akteuren den umsetzungsorientierten „Masterplan 100% Klimaschutz Mainz“ zu entwickeln, der von der Bürgerschaft mitgetragenen wird.
„Auch eine stärkere Sensibilisierung der Stadtgesellschaft für Belange des Klimaschutzes steht auf der Agenda“,
so Eder. Mainzer Klimaschutzbeirat unterstützt Der Klimaschutzbeirat der Stadt Mainz begleitet den Masterplan- Prozess für Mainz intensiv. Die Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbraucherschutz, Interessenverbänden und Verwaltung beraten bereits seit den 90er Jahren die städtischen Organe in allen grundsätzlichen Fragen des Klimaschutzes.
„Der Mainzer Klimaschutz kennt seit Jahren eine gute Beteiligungskultur, die wir Anfang des Jahres 2015 mit der Schaffung von themenorientierten Fachgruppen nochmals gestärkt haben. Die Förderzusage ist höchst erfreulich,“
sagt Volker Wittmer, der Vorsitzende des Klimaschutzbeirats. Katrin Eder:
„Mit dem Masterplan-Projekt erhalten wir die Chance weitere, bisher im Klimaschutz nicht aktive Mitstreiter einzubinden. Wir werden
unsere Arbeit nun weiter verstärkt am Ziel der Klimaschutzneutralität ausrichten.“
Personelle Verstärkung im Grün- und Umweltamt
Als Masterplan-Kommune erhält Mainz zwei zusätzliche, auf die Projektlaufzeit befristete Stellen für die „Koordinierungsstelle Klima und Energie“. Außerdem stehen Mittel für Konzepte und Studien bereit. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die auf vier
Jahre angelegte Projektphase auf rund 816.300 Euro. Die Förderung durch Bundesmittel beträgt 95 Prozent.