Mannheim – Die Arbeit der Stadtbibliothek Mannheim ist bunt und vielfältig. Nun präsentiert sie das breit aufgestellte Angebot in ihrem jüngsten Jahresbericht der Öffentlichkeit.
„Im Jahresbericht findet sich auf wenigen Seiten das vielgestaltige Wirken der Stadtbibliothek exemplarische abgebildet“,
freut sich Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb über die Veröffentlichung.
„Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Themenkomplex Integration, ist es doch gerade unsere Bibliothek, die sich als eine der wichtigsten außerschulischen Bildungseinrichtungen der Sprachförderung aller Altersgruppen verschrieben hat.“
Sprache ist der Schlüssel zu Bildung und Teilhabe. Sei es in mehrsprachigen Vorlesestunden für die Jüngsten, durch speziell zugeschnittene Angebote für Kindertagesstätten und Schulen oder in ungezwungener Atmosphäre beim Sprachcafé Colibri – mit ihren zahlreichen Sprachförderangeboten ist die Stadtbibliothek Mannheim längst zu einem unverzichtbaren Baustein der Integration in Mannheim geworden. Ein vielsprachiges Medienangebot, zahlreiche Veranstaltungen oder interkulturell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten dabei auch Menschen, die nicht in der deutschen Sprache aufgewachsen sind, einen niederschwelligen Zugang.
Stadtbibliotheken im Wandel
„Die Stadtbibliothek ist mit ihren einzelnen Niederlassungen aber längst mehr als eine Bibliothek im klassischen Sinne“,
geht Dr. Freundlieb auf einen weiteren Schwerpunkt ein.
„Viel mehr ist sie inzwischen Ankerpunkt in einem immer komplexer werdenden Leben geworden, und gerade dort, wo sich analoge und digitale Informationen überschneiden und durchkreuzen, vermag sie als realer Ort mit helfender Hand Menschen Hilfestellung zu geben.“
Denn mehr als je zuvor sind Stadtbibliotheken von einem Wandel erfasst, der die gesamte Gesellschaft betrifft: Die Digitalisierung von Informationen, Prozessen, Kompetenzen und Inhalten.
„Wir erleben eine Medienrevolution, die zu Recht mit der Erfindung des Buchdrucks verglichen wird – und damit wahrscheinlich noch untertrieben ist“,
fügt Dr. Bernd Schmid-Ruhe, Leiter der Stadtbibliothek Mannheim, an. Die Stadtbibliothek hat sich längst auf den Weg gemacht, über klassische Bibliotheksangebote hinaus ihren Nutzerinnen und Nutzern als Anlaufstelle, Experimentierfeld oder Arbeitsumgebung rund um das Thema neue Medien zur Verfügung zu stehen.
„Je mehr digitale Medien verfügbar sind, desto mehr Menschen suchen den realen Ort Bibliothek auf“,
benennt Dr. Freundlieb eine paradoxe Erkenntnis.
„Schülerinnen und Schüler strömen geradezu in unsere Einrichtungen, um einen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität aufzusuchen und gemeinsam oder alleine arbeiten und lernen zu können.“
Dieses Bedürfnis spiegelt sich darüber auch in der Nutzerbefragung wider: 90 Prozent aller Befragten sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit Arbeit und Angeboten der Bibliothek, 72 Prozent verweilen eine Stunde oder länger zum Stöbern oder Lernen. Da überrascht es wenig, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer vor allem eine räumliche Veränderung für die Stadtbibliothek der Zukunft wünschen. Einen Ort, den man gerne aufsucht, der verschiedene Kulturen und Sprachen, klassische und neue Medien, sozialen Austausch und konzentriertes Arbeiten unter einem Dach möglich macht.
„Bereits 2013 hat sich die Bibliothek auf den Weg zu einer ‚Stadtbibliothek der Zukunft‘ gemacht, die auch im letzten Jahr als sehr erfolgreiche Veranstaltungsreihe fortgeführt wurde“,
so die Dezernentin abschließend,
„dabei wurde deutlich, dass Bibliotheken einen bedeutungsvollen Platz in der Bildungslandschaft der Zukunft haben – unter der Voraussetzung, dass sie sich wandeln können und optimale Bedingungen bieten, um die Bürgerinnen und Bürger für sich begeistern zu können.“