Mainz – Der Labor-Neubau am Landesuntersuchungsamt (LUA) in Mainz kommt zügig voran. Ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung wurde am Freitag, 10. Juni 2016, das Richtfest gefeiert. Voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2017 können die LUA-Labors für die staatliche Kontrolle von Wein, Kosmetika und Arzneimitteln in den dreigeschossigen Anbau einziehen. Anschließend beginnt die Sanierung des Altgebäudes.
Das Land investiert insgesamt 11,1 Millionen Euro in die bauliche Modernisierung des Instituts für Lebensmittelchemie und Arzneimittelprüfung (ILCA) am Standort des Landesuntersuchungsamts in Mainz. Finanzministerin Doris Ahnen sagte in ihrem Grußwort:
„Der hohe Sanierungsbedarf des Altbaus machte eine umfassende Sanierung notwendig, die im laufenden Laborbetrieb nicht möglich war. Die rund 8,55 Millionen Euro Baukosten für den Neubau des Labors sind eine gute Investition in die Zukunft des Instituts für Lebensmittelchemie und Arzneimittelprüfung am Standort in Mainz. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz.“
Das bestehende Gebäude entspricht nicht den heutigen Anforderungen an Lüftungstechnik, Brandschutz und zeitgemäßen Laborbetrieb. Zur Ermittlung der wirtschaftlichsten Lösung wurde eine Vergleichsstudie erstellt. Danach hätte eine Modernisierung des vorhandenen Gebäudes entsprechend den geltenden Laborstandards erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz erfordert. Während der Arbeiten hätten Labors und Büroräume zu hohen Mietkosten in Spezialcontainer ausgelagert werden müssen. Die Entscheidung fiel daher für die wirtschaftliche und für das LUA zeitsparende Lösung: einen dreigeschossigen, nicht unterkellerten Anbau an der Südseite mit einer Technikzentrale auf dem Dach.
Der Neubau bietet rund 570 Quadratmeter Laborflächen und wird mit dem Bestandsgebäude auf jeder Etage durch einen verglasten Übergang verbunden. Innerhalb von circa 17 Monaten werden modernste bauliche Voraussetzungen geschaffen, um die chemische Analyse der amtlichen Proben von in Rheinland-Pfalz hergestelltem oder vermarktetem Wein, alkoholhaltigen Getränken, Kosmetika und Arzneimitteln auf höchstem Niveau fortzuführen. Im Anschluss an den Neubau werden im Bestandsgebäude die Labore zurückgebaut und zu Büroflächen umgenutzt.
Der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Dr. Thomas Griese, hob die große Bedeutung der unabhängigen staatlichen Kontrollen für die Sicherheit der Lebensmittel hervor. „In Mainz untersucht das LUA neben Lebens- und Arzneimitteln auch Kosmetika und schützt damit die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gesundheitsgefahren und Täuschung“, erklärte Griese. Der Neubau gewährleiste, dass das LUA seinen Überwachungsaufgaben weiterhin angemessen nachkommen könne.
Der Präsident des Landesuntersuchungsamts Dr. Stefan Bent sagte:
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich darauf, die schon bisher auf höchstem wissenschaftlich-technischem Niveau durchgeführten Analysen künftig in baulich adäquaten Räumen durchführen zu können. Es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit, wenn das Land in die bauliche Modernisierung der LUA-Standorte investiert.“
Geschäftsführer Holger Basten vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, dessen Niederlassung Mainz den Bau steuert, dankte den zahlreichen Bauunternehmen und ihren Mitarbeitern, die den Bau so zügig voranbringen.
„Was mich als Vertreter des Landesbetriebs besonders freut: Rund 70 Prozent der Unternehmen kommen aus Rheinland-Pfalz“,
sagte Basten.
„Die Bauausgaben fließen damit größtenteils an den rheinland-pfälzischen Mittelstand.“
Eckdaten Bauprojekt LUA Mainz
Nutzfläche Neubau: 823 Quadratmeter
Nutzfläche Altbau: 853 Quadratmeter
Bauzeit Neubau: Herbst 2015 bis 1. Quartal 2017
Sanierung Bestandsbau: bis 2. Quartal 2018 (geplant)
Gesamtbaukosten: 11,1 Millionen Euro
Landesuntersuchungsamt
Das Landesuntersuchungssamt (LUA) ist der zentrale staatliche Dienstleister im Verbraucherschutz und im Gesundheitsschutz von Mensch und Tier. An seinem Standort in Mainz werden im Institut für Lebensmittelchemie und Arzneimittelprüfung (ILCA) Wein, alkoholhaltige Getränke, Arzneimittel und kosmetische Mittel untersucht und beurteilt. Die Ergebnisse dienen den Vollzugsbehörden als Handlungsgrundlage und werden unter anderem in Jahresbilanzen veröffentlicht.
Landesbetrieb LBB
Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) ist der Immobilien- und Baudienstleister für das Land Rheinland-Pfalz. Rund 1300 Mitarbeiter in landesweit acht regionalen Niederlassungen sowie der Zentrale in Mainz kümmern sich um die Bewirtschaftung und Optimierung des landeseigenen Immobilienbestands nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Der LBB setzt Bauvorhaben des Bundes inklusive der NATO und der Gaststreitkräfte, des Landes und Dritter um.
Im wirtschaftlichen Eigentum des LBB befinden sich rund 1.750 Immobilien mit einer Mietfläche von 2,9 Millionen Quadratmetern. Dies sind Bürogebäude wie z. B. Ministerien, Finanzämter und Katasterämter sowie Spezialimmobilien wie z. B. Hochschulen, Justiz-, Polizei-, Forstgebäude, Museen und Schulen. Weiterhin erfolgen Baumaßnahmen für das Land an Burgen und Schlössern sowie für den Bund an Kasernen, Flughäfen und Pipelines.