Mainz. Die Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz (AG der Weinbauverbände) begrüßt die Ankündigung des rheinland-pfälzischen Weinbauministers Dr. Volker Wissing, sich für die kurzfristige Verwendung des Pflanzenschutzmittels Kaliumphosphonat im Ökoweinbau einzusetzen. Dr. Wissing hatte heute bereits dem Staatsweingut Bad Kreuznach die Erlaubnis erteilt, das Mittel im Rahmen eines wissenschaftlichen Großversuchs auszubringen.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände Rheinland-Pfalz, Ingo Steitz, hofft deshalb auf die Öffnung des Großversuchs für alle Ökowinzer im Land in den nächsten Tagen. Bei den vorherrschenden Bedingungen zähle jeder Tag und in vielen Anlagen gebe es schon erheblichen Befall. Würde den Betrieben diese Maßnahme nicht erlaubt werden, drohten weitreichende Ernteausfälle in allen Anbaugebieten.
Hintergrund ist die extrem feuchte Witterung mit langanhaltenden Regenfällen der letzten Wochen, die dazu führt, dass der falsche Mehltau perfekte Bedingungen vorfindet und es zu massivem Befall der Reben in den Weinbergen kommt. Während konventionell wirtschaftende Betriebe die Pilzkrankheit wirksam mit Kaliumphosphonat bekämpfen können, fehlt den Ökobetrieben diese Möglichkeit, da die derzeit zugelassenen Mittel durch die ständige Niederschläge in ihrer Wirksamkeit beschränkt sind.
Ein Jahr wie dieses, mit extremer Witterung, zeige deutlich, wie wichtig wirksame Pflanzenschutzmittel für alle landwirtschaftlichen Betriebe seien, egal ob sie konventionell oder ökologisch wirtschaften, so Steitz. Sie seien Voraussetzung für die Produktion von qualitativ hochwertigen Produkten und sicherten die Einkommen der Landwirte und Winzer.