Schriesheim / Stuttgart – Verkehrsminister Winfried Hermann MdL hat am Samstag, 18. Juni 2016, die Feierlichkeiten rund um die Verkehrsfreigabe der L536 Ortsumfahrung Schriesheim besucht.
„Auf diese Entlastung haben viele hier lange gewartet. Insbesondere die Anwohner der engen Ortsdurchfahrt werden eine spürbare Verbesserung ihrer Lebensqualität erfahren“,
sagte Hermann.
„Dabei war dieses Projekt finanziell ein echter Kraftakt für das Land und die Straßenbauverwaltung.“
Ab Sonntag, 19. Juni 2016, ist der Tunnel, und damit die Ortsumfahrung Schriesheim, auch für den Verkehr freigegeben.
Die in der Stadt Schriesheim lang ersehnte Ortsumfahrung mit Gesamtkosten in Höhe von rund 92 Millionen Euro war mit dem feierlichen Spatenstich am 17. November 2008 gestartet. Als eines von vier Großprojekten im Landesstraßenbau erfolgte die Finanzierung aus dem Infrastrukturprogramm „Impulsprogramm Baden-Württemberg“.
Der Neubau der Ortsumfahrung von Schriesheim im Norden der Stadt beginnt an der bestehenden L 536, ca. 700 Meter von der Anschlussstelle „Ladenburg/Schriesheim“ an der A 5 entfernt, unterquert die Bundesstraße 3 unmittelbar nördlich der Zufahrt zum Baugebiet „Nord“, durchquert den Berg „Branich“ mit einem Tunnelbauwerk und schließt im Kanzelbachtal etwa auf Höhe der Mälzerei Kling an die bestehende L 536 wieder an. Die Gesamtlänge der Ortsumfahrung beträgt ca. 3,3 Kilometer.
Der Branichtunnel wurde am 1. Februar 2012 mit dem Tunnelanschlag begonnen. Der Rohbau des Tunnels wurde größtenteils in bergmännischer Bauweise ausgeführt und war bis Mitte 2015 beendet. Anschließend wurde der Tunnel mit der Betriebstechnik ausgestattet.
Von den 3.325 Metern Gesamtlänge der neuen Ortsumfahrung entfallen 1.796 Meter auf den Tunnel, hiervon wurden 1.576 Meter im bergmännischen Vortrieb hergestellt. Beim Bau des Branichtunnels einschließlich der Fluchtstollen fielen rund 180.000 Kubikmeter Tunnelausbruch an. Neben dem Tunnel als Hauptbauwerk der Gesamtmaßnahme wurden drei Wirtschaftswegbrücken, zwei Unterführungsbauwerke unter der B 3 und der Strecke der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft (OEG) sowie zwei Tunnelbetriebsgebäude errichtet.
Aufgrund der Tunnellänge sind insgesamt fünf Notausgänge, die im regelmäßigen Abstand von 300 Metern angeordnet sind, über Querschläge in seitlich angeordnete Rettungsstollen vorgesehen. Ferner erfordert die Tunnellänge die Anordnung von zwei Nothalte- und Pannenbuchten im Abstand von 600 Metern.