Mainz – Der Beginn der Bauarbeiten zur Umgestaltung des Hopfengartens im Herzen der Mainzer Altstadt steht bevor.
Damit findet ein seit mehreren Jahrzehnten andauernder Planungsprozess seinen Abschluss. Die Platzgestaltung ist Bestandteil des „Integrierten Entwicklungskonzeptes Innenstadt Mainz“ (kurz: IEK) und zugleich Bestandteil des Förderprogramms „Strukturprogramm“ des Landes Rheinland-Pfalz.
Zum Auftakt der Anfang Juli beginnenden Realisierungsarbeiten präsentierten Baudezernentin Marianne Grosse sowie Grün- und Verkehrsdezernentin Katrin Eder gemeinsam mit dem Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport, Randolf Stich am heutigen Tage die geplante zukünftige Gestaltung der 1400 Quadratmeter fassenden Fläche des Hopfengartens.
Die nun erfolgende Gestaltung ist Resultat eines breit angelegten Planungsprozesses, in dessen Verlauf im November 2013 eine Bürgerbeteiligung am Hopfengarten unter Teilnahme der Verwaltung und Politik durchgeführt wurde. Baudezernentin Marianne Grosse erinnert:
„Bürgerinnen und Bürger, insbesondere alle Anwohner und Anwohnerinnen des Areals sowie die angrenzenden Gewerbetreibenden hatten Gelegenheit, eigene Vorstellungen und Anregungen einzubringen. Von dieser Möglichkeit wurde in hohem Grade Gebrauch gemacht, die Partizipation war essentielle Grundlage der weiteren Planungsschritte.“
Auch die Ideen und Anregungen der „Initiative Hopfengarten“, welche die Planungen zur Hochbaumaßnahme und zum Hopfengarten über Jahre aktiv begleitete, wurden intensiv mit den Planern diskutiert.
„Unser Ziel war und ist es, den Platz – der durch die Folgen der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges entstanden ist – erstmals und in einem neuen städtebaulichen Kontext als attraktiven Quartiersplatz und Bereicherung des öffentlichen Lebens in der südlichen Altstadt zu verankern. Auf diesem Wege entsteht ein Areal mit ,französischem Flair‘“,
betont Baudezernentin Grosse.
Der neue Hopfengarten vermöge es, die heutigen Nutzungen des Wochenmarktes stärker zu integrieren und berücksichtige im gleichen Zuge das Angebot der Außengastronomie am heutigen Ort. Die Platzumrandung zitiere die Materialität von Augustinerstraße und Graben, sodass sich der Hopfengarten in Zukunft wie selbstverständlich als Erweiterung der öffentlichen Flächen einfüge. Auch die Beleuchtung wird durch die in der Altstadt bekannten Kandelaber gewährleistet und unterstützt damit die Entwurfsabsicht. Die vorhandene Gastronomie kann ihre Außenbestuhlung in gewohnter Quantität, jedoch in neuem, attraktivem Ambiente nutzen. Grosse:
„Der wöchentliche Markt ergänzt und belebt das lebendige Miteinander in der Altstadt von Mainz. Der Hopfengarten wird zu einer neuen Adresse des öffentlichen Lebens in der südlichen Altstadt.“
Durch die Rücknahme der Parkplätze kann der Platz in zentraler Innenstadtlage erstmals in einem neuen städtebaulichen Kontext als attraktiver Quartiersplatz und Bereicherung des öffentlichen Lebens in der südlichen Altstadt verankert werden. Die Maßnahme, die mit einer Investition von rund 490.000 Euro veranschlagt ist, wird daher im Rahmen der Landesinitiative zur Stärkung der Investitionsfähigkeit der Oberzentren aus Mitteln des „Strukturprogramms“ der Städtebauförderung unterstützt.
Der Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport, Randolf Stich: „Aus dem Blickwinkel des Landes Rheinland-Pfalz handelt es sich um ein städtebaulich bedeutendes Einzelvorhaben, an dem wir uns gern mit rund 412.000 Euro aus dem Strukturprogramm der Städtebauförderung beteiligen. Dies entspricht 90 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten und unterstreicht den Stellenwert der Maßnahme für die südliche Altstadt in Mainz.“
Die vier imposanten Platanen in der Platzmitte werden von einer Fläche mit wassergebundener Wegedecke umgrenzt und charakterisieren den Hopfengarten künftig deutlicher, als dies heute der Fall ist. Die Platanen werden mit Stahlbändern eingefasst und großzügig bepflanzt. Diese Einfassungen variieren in Höhe und Breite, so dass sich aus der Form Sitzgelegenheiten zum Verweilen unter einem grünen Blätterdach anbieten.
„Der neugestaltete Platz wurde bisher nur als Parkfläche und trennende Lücke in der Altstadt wahrgenommen. An heißen Sommertagen lädt der Platz künftig zum Verweilen in der kleinen grünen Lunge ein und steigert die Aufenthaltsqualität in der historischen Altstadt spürbar. Gerade für die Bewohner der an Freiflächen armen Innenstadt entsteht eine wichtige Naherholungsmöglichkeit, wo sich die Nachbarschaft beim abendlichen Plausch oder Boulespiel trifft“,
betont Grün- und Umweltdezernentin Katrin Eder abschließend.