Frankfurt am Main – In Deutschlands größtem Friedensforschungsinstitut, dem renommierten Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) analysieren rund 80 Wissenschaftler die Ursachen gewaltsamer internationaler und innerer Konflikte und erforschen, unter welchen Bedingungen Frieden gewährleistet oder hergestellt werden kann. Ihre Forschungsergebnisse überführen sie in eine praxisorientierte Beratung von Politik und Gesellschaft.
Oberbürgermeister Feldmann, selbst Politologe und Mitglied im Stiftungsrat der HSFK, informierte sich über die Forschungsthemen des Instituts – darunter auch ein aktuelles nationales Projekt zum Thema „Salafismus in Deutschland“. Außerdem nutzte er die Gelegenheit, der HSFK zu ihrem neuen Vorstand unter der Leitung der Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff zu gratulieren.
Die Phänomene Salafismus und Dschihadismus in Deutschland werden mit wachsender Sorge beobachtet. Der Blick richtet sich besonders auf radikalisierte Rückkehrer aus Syrien oder dem Irak, doch auch die Sorge vor einer wachsenden salafistischen Bewegung innerhalb Deutschlands ist vorhanden. „Eine tiefere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Phänomenen fehlte bislang “, sagte der Projektleiter Professor Christopher Daase. Das Forschungsprojekt „Salafismus in Deutschland“ schließt diese Lücke: Unter der Koordination der HSFK erheben Experten aus ganz Deutschland den wissenschafltichen Forschungstand. „Wir haben uns unter anderem gefragt, welche verlässlichen Daten es überhaupt gibt zur Salafismus-Bewegung? Wie organisieren sich deren Anhänger und wie werden sie rekrutiert? Parallel dazu haben wir den Beratungsbedarf in Politik, Verwaltung und Gesellschaft ermittelt und dementsprechende Angebote entwickelt“, so Daase weiter.
Oberbürgermeister Peter Feldmann zeigte sich von den Forschungsergebnissen beeindruckt: „Die HSFK beleuchtet die globalen Konflikte und Friedensbewegungen auf unterschiedlichste Weise und bietet der Politik und Verwaltung eine verlässliche Handlungsbasis. Ich bin stolz, dieses weltweit geschätzte Institut in Frankfurt zu wissen. Ist Frankfurt doch zentraler europäischer Mittelpunkt, wo über 170 Nationen in einer sich tolerierenden und friedlichen Stadtgesellschaft zusammenleben.“
Ob lokal, national oder global: Die HSFK untersucht Konflikte auf allen Ebenen. Darunter fallen Probleme der Rüstungskontrolle und Abrüstung, gewaltsame Konflikte und ihre Befriedung in allen Regionen der Welt, die Rolle des Rechts und internationaler Institutionen in Konflikten, sowie Fragen zu Flucht und Migration. „Grundlagenforschung ist für uns kein Selbstzweck, sondern dient immer auch der Bereitstellung von Wissen für politische Entscheidungsträger. Außerdem möchten wir die breitere Öffentlichkeit über die Bedingungen und Dimensionen des Friedens informieren“, sagte die HSFK-Leiterin Deitelhoff.
Seit 2009 ist die HSFK Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, einem Verbund deutscher Forschungseinrichtungen von den Natur-, Ingenieurwissenschaften über die Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften – mit dem gemeinsamen Ziel, sich den gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen unserer Zeit anzunehmen.
Weitere Informationen zur HSFK und zum Salafismus-Projekt unter
www.hsfk.de und salafismus.hsfk.de.