Weinheim – Es war ein Dejá Vu-Erlebnis der besonderen Art jetzt im Weinheimer Schlosspark: Hufgetrappel, das Knirschen von Reifen, Schnauben aus Pferdenüstern, passenderweise rasselte ein altes Grammophon Lieder von Anno Dazumal.
Historische Pferdekutschen machten jetzt im Rahmen der „KutschenStadtLandPartie“ der Ladenburger Stiftung Lobdengau im Weinheimer Schlosspark Station – der Park ist passenderweise im Stil eines Englischen Gartens angelegt.
Vor zwei Jahren gab es bereits ein ganz ähnliches Erlebnis, denn die drei Jubiläumsstädte Schriesheim, Weinheim und Lorsch organisierten im Herbst 2014 unter dem Motto „3250 Jahre Bergstraße erfahren“ eine Kutschenfahrt über alle drei Städte mit Mittagsrast im Weinheimer Schlosspark und Zielort am Klostertor in Lorsch – es war ein unvergessenes Erlebnis.
Schon damals fand die Reise auf den rollenden Karrossen mit Hilfe des Ladenburger Gartenbauunternehmers Andreas Huben und des Mannheimer Bauunternehmers Heinz Scheidel statt, der in Mannheim eine der bedeutendsten Sammlungen historischer Kutschen in ganz Europa unterhält. Beide Pferdeleute behielten den Weinheimer Schlosspark in bester Erinnerung – und bescherten den Pferdefans der Region jetzt wieder dieses besondere Erlebnis. Fahrsportler aus der Region hatten ihre Rösser eingespannt.
Zwölf Kutschen, die meisten aus dem späten 19. oder frühen 18. Jahrhundert, rollten nach und nach in den Schlosspark, hielten an und wurden vom Pferdesportfachmann Manfred Beier aus Mannheim fachkundig erklärt. Die Menge lauschte gespannt; es ging nicht nur um die Kutschen sondern auch um die Vierbeiner davor: Es waren schwere Warmblüter ebenso angespannt wie Schwarzwälder Kaltblüter und majestätische Friesenrappen. Rund eine Stunde blieben die historischen Gefährte im Park, so dass die Pferdefreunde den Anblick genießen konnten, ehe die Kutscher nach ihrem Mittagsimbiss wieder aufsaßen.