Kaiserslautern: Gemeinsame Pflegekonferenz von Stadt und Landkreis

Vorbildliche Zusammenarbeit

Kaiserslautern – Am 30.06.2016 fand die jährliche gemeinsame Pflegekonferenz der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern im großen Ratssaal der Stadtverwaltung Kaiserslautern statt.

Begrüßt wurden die circa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Beigeordneten der Stadt Kaiserslautern, Joachim Färber, sowie dem Kreisbeigeordneten Peter Schmidt.

„In der Region Kaiserslautern arbeiten Stadt und Landkreis Kaiserslautern schon seit mehreren Jahren im Bereich der Pflegestrukturplanung eng zusammen. Ausdruck dieser Zusammenarbeit ist unter anderem die heutige gemeinsam durchgeführte regionale Pflegekonferenz und die aufeinander abgestimmte Pflegestrukturplanung“,

freute sich Färber in seiner Begrüßungsrede. Die Verwaltung sei dabei auf die erfolgreiche Mitwirkung der Pflegedienstleister, der Pflegekassen, der Selbsthilfe und der kreisangehörigen Kommunen angewiesen. Färber dankte allen Beteiligten für ihr Kommen:

„Sie stellen die Weiterentwicklung der pflegerischen Angebotsstruktur sicher.“

 

In seiner Ansprache berichtete Färber, dass auf alle Akteure in der Pflege große Veränderungen zukommen. Unter anderem der neue ‚Pflegebedürftigkeitsbegriff‘, der zum 01. Januar 2017 Anwendung finden treten wird und die Grundlage für die Feststellung der Pflegebedürftigkeit darstellt. Maßstab für die Einstufung ist zukünftig nicht mehr wie bisher der Hilfebedarf nach Minuten, sondern der Grad der Selbständigkeit des Betroffenen. In der vollstationären Pflege wird es künftig einen einheitlichen pflegebedingten Eigenanteil in allen Pflegegraden geben.

„In Rheinland-Pfalz wurden in der stationären Pflege bereits für die Übergangsphase die Personalzahlen nach den neuen Pflegegraden vereinbart. Die Einstufungspraxis in 2017 nach den neuen Pflegraden wirkt sich daher unmittelbar auf die Personalmenge in den Einrichtungen aus“,

berichtete der Sozialdezernent.

In Landkreis und Stadt Kaiserslautern gibt es aktuell 47 ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Altenhilfe. Dazu kommen sieben Pflegestützpunkte und die Pflegeberatung der privaten Pflegeversicherung, die zusammen ein flächendeckendes, bürgernahes Beratungsangebot in der Region sicherstellen.  In der Pflegekonferenz informierten die Pflegestützpunkte aus Stadt und Kreis über Ihre Tätigkeit. Hierbei kamen insbesondere Probleme in der Versorgung zur Sprache, wie beispielweise der derzeit vorhandene Engpass in der stationären Pflege und das Fehlen von Kurzzeitpflegeplätzen. Auch in der ambulanten Pflege komme es fallweise zu Versorgungsproblemen, in erster Linie bei komplexen pflegerischen Handlungsbedarfen, gerade wenn diese Bedarfe kurzfristig gedeckt werden müssen.

Die weiter gestiegene Auslastung in der stationären Pflege wird auch aus den Zahlen deutlich, die Kreis und Stadt im Rahmen eines regelmäßigen Pflegemonitorings erheben und die in der Sitzung vorgestellt wurden.

„Hier gilt es gemeinsam nach den Ursachen zu forschen, um die ohnehin bereits hohe Zahl von stationären Pflegeplätzen in unserer Region nicht noch weiter ansteigen zu lassen“,

konstatierte Färber. Erfreuliches gab es aus dem Landesmodellprojekt „Gemeindeschwesterplus“ zu berichten, dass sowohl im Kreis, als auch in der Stadt seit Juli 2015 und noch bis Dezember 2018 erprobt wird. Das Beratungsangebot der beiden Fachkräfte werde von den älteren Menschen in den Modellregionen sehr gut angenommen.

„Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Idee des Modellprojekts, nämlich bereits präventiv, also im Vorfeld einer eventuellen Pflegebedürftigkeit, in die Beratung einzusteigen, der richtige Weg ist“,

lobte der Beigeordnete das Projekt.

Abschließend bedankte sich Färber bei Herrn Heinelt, Sozialplaner der Stadt, und bei Herrn Becker, Fachbereichsleiter Soziale Dienste Jugend-, Familien- und Erziehungshilfen des Landkreises, die die Pflegekonferenz hervorragend vorbereitet haben.