Mannheim – Blauer Himmel, milde Temperaturen, trockene Strecke. Und die Sonne lachte mit den Teilnehmerinnen um die Wette. Nach Regen bei der Premiere und hochsommerlicher Hitze im vergangenen Jahr waren die äußeren Bedingungen für den dritten Frauenlauf Mannheim jetzt absolut optimal. Und so wimmelte es rund um die Sportanlage des TSV 1846 Mannheim nur so von apricot-farbenen Lauf-Shirts.
Nach und nach kamen die Teilnehmerinnen in das Ziel. Und das waren wieder eine ganze Menge: Meldeten sich im vergangenen Jahr 2.037 Läuferinnen an, kamen jetzt noch 56 hinzu. Nach einem gemeinsamen Warm-up zu rhythmischen Klängen versammelten sich die Läuferinnen zu Beginn im Start-Zielbereich am Hans-Reschke Ufer. Dort zählten sie den Countdown laut herunter: Fünf, vier, drei, zwei, eins – um 18 Uhr betätigte Uwe Kaliske die Startpistole. Und los ging es. Der Fachbereichsleiter Sport und Freizeit der Stadt Mannheim schickte die sportlichen Ladys auf die flache und attraktive Strecke von sechs Kilometern, die auch durch den pittoresken Luisenpark führte. „Ich freue mich, dass die Frauen jetzt endlich einmal gutes Wetter haben. Das wird bestimmt ein Riesenspaß für alle Teilnehmerinnen. Und man sieht auch nur in fröhliche Gesichter – so soll es sein“, sagte Kaliske vor dem Start und er ergänzte schmunzelnd: „Die Veranstaltung findet nun zum dritten Mal statt. Und es ist Mannheimer Stadtrecht: Dann hat sie ab sofort Tradition.“
Bei diesem von engelhorn sports präsentierten Frauenlauf überquerte am Ende Larissa Löb vom Stimmel-Sports e.V. Worms mit einer Zeit von 22:18,2 Minuten als Erste die Ziellinie. Das brachte der Wormserin neben dem Gesamtsieg auch noch den ersten Platz in der Wertung bis 39 Jahre ein. Und das mit weitem Vorsprung, nicht nur bei der Lauf-Zeit. Denn Larissa ist gerade einmal 14 Jahre alt. „Ich habe zwar schon an einigen Rennen teilgenommen, aber noch nie an einem Frauenlauf. Und ich muss sagen, es war wirklich toll. Auch mit meiner Zeit bin ich zufrieden. So etwas um die 22 Minuten hatte ich mir vorgenommen. Schön, dass es geklappt hat“, sagte das Lauftalent, das sich am vergangenen Samstag bei den Süddeutschen Leichtathletikmeisterschaften der U18 über 3000 Meter das Ticket für die Deutschen Meisterschaften der U18 Ende Juli qualifizierte. Und das als 14-Jährige. Die zweite Wertungsklasse ab 40 Jahre ging dann an Jutta Bühler vom Team „Lübbers-mp“ Sie erreichte eine Zeit von 24:43,9 Minuten. Ihre Mannschaftskollegin Zane Grike kam in 22:56,6 Minuten als Zweite ins Ziel, das war gleichzeitig auch Rang zwei in der Wertung bis 39 Jahre. Sibille Abel als Vorjahressiegerin bei den Frauen bis 39 Jahren landete mit 23:40,2 auf dem dritten Gesamtrang. Das war für die Sportlerin vom Team „edelhelfer“ gleichzeitig der dritte Platz bei den Frauen bis 39.
Dass sie wissen, wie es läuft … das bewiesen aber nicht nur die schnellen Mädels. Bevor überhaupt der Startschuss fiel, stand eine Sieger-Kategorie schon im Vorfeld fest. Den Preis „Größtes Team“ für die umfangreichste Schar an Läuferinnen konnte sich in diesem Jahr engelhorn sports sichern. Mit 63 Starterinnen war dies wieder der Platz an der Sonne, nachdem sich der Premierensieger im Jahr zuvor mit Rang zwei begnügen musste. Insgesamt 47 Läuferinnen gingen für die Roche Diagnostics GmbH aus Mannheim auf die Strecke – das war der zweite Platz. Dahinter folgte die TSG 1861 Kaiserslautern mit 21 Starterinnen. Der Preis für die „Größte Gruppe“ dokumentiert, dass neben der Leistung von Einzelnen immer auch das Gemeinschaftserlebnis eine ganz wichtige Rolle spielt. Der Frauenlauf ist ein Paradebeispiel wie es gelingt, Sport und Spaß in bestmöglicher Harmonie in Einklang zu bringen. So folgt auch der Pokal für das „Schnellste Team“ dieser Leitidee. Den sicherten sich Jutta Bühler und Zane Grike. Die beiden Läuferinnen benötigten zusammenaddiert eine Zeit von 47:40,56 Minuten. Ebenso wurde bei der Siegerehrung wieder die beste Familienleistung ausgezeichnet. Das flotteste Duo aus beispielsweise Oma und Enkelin oder aus Mutter und Tochter bestehend wurde hier gesucht. Gewonnen hat diese Wertung Anna und Marie Korabikova. Die Schwestern benötigten für die Strecke in der Summe 47:40,56 Minuten.
Während einige Läuferinnen um ihre eigene neue Bestzeit kämpften, ließen es andere sehr locker angehen. Und das ist auch der Sinn bei dieser speziell für Frauen konzipierten Veranstaltung. Gemäß dem Motto „Laufen, wie es uns gefällt“ hatten die Frauen wieder die freie Auswahl: Man konnte mit oder ohne Zeitmesschip loslegen. Ob Running-Queen, Gelegenheitsjoggerin oder Walkerin – hier fand jede Teilnehmerin ihr Nische, um in ihrem Wohlfühltempo zu bleiben. „Beim ersten Mal war es eine gute Idee, beim zweiten Mal eine gelungene Fortsetzung und mittlerweile hat sich der Frauenlauf in Mannheim absolut etabliert. Es ist ein toller Event, der jedes Jahr auf ein noch größeres Echo stößt“, sagt Janine Schwarz, die bei der ausrichtenden Agentur n plus sport GmbH verantwortliche Projektleiterin. Nach der sportlichen Betätigung war es mit der 100 Prozent Frauen-Power aber noch lange nicht vorbei. Die Teilnehmerinnen feierten bei der After-Run Party ausgiebig ihre Erfolge – ob das nun der Sieg, eine schnelle persönliche Zeit oder das Ankommen war. Denn zum Frauenlauf gehört natürlich auch, einen wunderschönen Abend mit der Familie, den Freundinnen oder den Arbeitskolleginnen zu verbringen. Bei Live-Musik mit der Band „Tonsport“ wurde noch lange zusammen getanzt und gelacht.
Neben Preisen und Pokalen für die Bestplatzierten gab es noch einen ganz besonderen Anreiz: Wer als Tausenste über die Ziellinie lief, bekam 1.000 Euro, gestiftet von BAUHAUS – der Spezialist für Werkstatt, Haus und Garten. Diese Punktlandung gelang der 17-jährigen Eva Sickmueller aus Nussloch. Und apropos Freude stiften: Auch in diesem Jahr hieß es wieder „laufend Spenden sammeln“. Von der Anmeldegebühr einer jeden Starterin wird ein Euro für karitative Zwecke genutzt. So gab es an diesem Tag nur einen Wermutstropfen. Bis man wieder bei diesem Lauferlebnis der anderen Art mit dem besonderen Flair ins lässige Lauf-Outfit schlüpften darf, dauert es noch ein ganzen Jahr.