Eisenberg (Pfalz) – Einen interessanten Einblick in die römische Geschichte der Eistalgemeinde kann man an diesem Wochenende (02./03.07.2016) erleben: Die Stadt Eisenberg veranstaltet in Erinnerung an seine gallo-römischen Wurzeln zum siebten Mal ein Römerfest. Auf dem Gelände des Römerparks, einem Teilbereich des früheren Siedlungsplatzes stellen Kelten und Römer das alltägliche Leben in der Antike dar.
In der Antike wurden Veranstaltungen im Theater, Amphitheater und im Circus zu verschiedenen Anlässen durchgeführt: als Totenspiele, zum Fest eines Gottes, um das Volk in Zeiten der Not zu beruhigen oder um konkretes politische Ziele durchzusetzen, indem man die Massen manipulierte.
Schauspieler, Wagenlenker und Gladiatoren waren Volkshelden und konnten regional sehr große Fangemeinden haben. Die Vorführungen waren streng reglementiert. Seit Kaiser Augustus wurden die Gladiatoren politisiert und daher gab es nur noch festgelegte Kampfpaarungen. Es gab genauso viele Fürsprecher wie auch Gegner der blutigen Unterhaltung.
Das Ziel der Interessengruppe „Amor Mortis“ ist die Darstellung von freiwilligen Gladiatoren um 79 n.Chr. – sowie die Erforschung der Kampfesweise. Und genau diese Truppe ist zu Gast in Eisenberg (Donnersbergkreis). Bereits am Samstag tummelten sich viele Schaulustige auf dem Gelände.
Im Bereich des Römerparks „Vicus Eisenberg“ existierte ein wichtiger römischer Industriestandort der Eisenverhüttung in der Pfalz. Über den Grabungsstand kann man sich im Dokumentationszentrum an der Römerstraße informieren.
Wer noch mehr erfahren will, kann sich an den Führungen im Vicus beteiligen oder an Vorträgen teilnehmen. Die römische Geschichte von Eisenberg steht hierbei im Mittelpunkt.
Römische Händler und Handwerker verkaufen an ihren Ständen ihre Waren und zeigen ihr Können. Hauptthemen sind: römische Küche, Schuhe, Arbeiten aus Leder, Bein und Holz, römische Legionäre, Münzprägen, römische Schrift, Getreidemühlen, Handwerker, Centurio, Weben, Färben, römische Schule, Kettenworkshop, Weine, Handelswaren, Öllampen, Figuren, Rennfeuerofen, Germanische Hilfstruppen, antike Spiele und ein Beneficiarier.
Im Bereich des Burgus, eine spätrömischen Kleinfestung, findet aktuell eine als Lehrgrabung ausgewiesene archäologische Untersuchung der Universität Heidelberg statt. Hier besteht die Chance Einblicke in die Feldarbeit der Archäologen zu nehmen und sich Fragen aus berufenem Mund beantworten zu lassen.
„Auf dem Römerfest können Sie römische Getränke und Speisen genießen. Der Gesang- und Musikring und der Landgasthof „Zur Seltenbach“ sowie verschiedene Stände kümmern sich um das leibliches Wohl.“
Das Römerfest ist auch noch am Sonntag, den 03.07.2016) zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.