Frankeneck / VG Lambrecht / Speyer – Seit Monaten kursieren die Gerüchte über die Sanierung der Ortsdurchfahrt Frankeneck. Am Montag, 04.07.16, fand die Informationsveranstaltung in der Festhalle statt.
Relativ kurzfristig, nämlich am Donnerstag, gab der LBM Speyer offiziell den Termin, an dem die Anlieger informiert wurden, über die Presse bekannt. Wie der Name sagt war es eine Info- und keine Diskussionsveranstaltung. Auf Fragen ging Kurt Ertel, Leiter des LandesBetriebs Mobilität, selbstverständlich ein. Auf Brezeln, Sekt oder Wasser wurde wohl verzichtet, damit es nicht als Bestechungsversuch gewertet wird.
Noch kurz vor Veranstaltungsbeginn wurden Stühle hereingebracht, weil der Andrang und das Informationsbedürfnis groß war.
Wegen des Schülerverkehrs wurde die Baußmaßnahme in die Sommerferien gelegt. Sie soll bis zum Ferienende abgeschlossen sein. In 14 Tagen (18.07.16) soll die Sanierung beginnen. Geplant sind drei Bauabschnitte:
- K23/L499: Der Randstreifen zwischen der Firma Datzer und der Bushaltestelle (Fahrtrichtung Lambrecht) wird befestigt und zum Gehweg ausgebaut. Hier ist die Straße ausreichend breit, so dass eine Ampelregelung installiert wird.
Zeitgleich wird die Ecke L499/Buchenthal umgebaut, so dass Müllfahrzeuge und 21-Sitzer-Busse die Straße Im Buchenthal befahren können. Im Buchenthal / Neufelder Str. / Schützlerbergstr. und Beckertalerstr. ist die offizielle innerörtliche Umleitung für die Anlieger. - L 499: Zwischen den Garagen (Höhe Talstr. 112) und bis zur Hofeinfahrt zur Firma Julius Glatz GmbH wird die L499/Talstraße voll gesperrt.
- Der dritte Bauabschnitt ist das Stück Hofeinfahrt bis Ecke Im Buchenthal.
Die Vollsperrung der L499 sei notwendig, da diese 6,50 m breit ist. Voraussetzung für halbseitiges Arbeiten sei eine Mindestbreite von 8,00 m, so die Vorschriften (Arbeitssicherheit, Berufsgenossenschaft). Auf die Frage von Anwohnern, wo sie denn parken sollen, sagte Kurt Ertel „Nicht ich muss sehen, wo Sie parken: Sie müssen sehen, wo sie parken“. Zwischen den Bauabschnitten 1 und 2 wird ein Ersatzparkraum eingerichtet, der während der Vollsperrung der L499 beparkt werden darf. Diese Parkmöglichkeit wird von Vielen favourisiert werden, weil es die einzige Möglichkeit ist, zu parken. Wegen dem Halteverbot auf der Umleitungsstrecke sind die Anwohner gezwungen, in der Talstraße zu parken, ebenso wie die betroffenen Anlieger der Talstraße.
Für die Umleitung für den innerörtlichen Verkehr sind zugelassen: Rettungsfahrzeuge ohne Lastbeschränkung (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei), Müllfahrzeuge, PKW und Kleintransporter bis 7,5 Tonnen, ÖPNV-Kleinbusse (21 Sitze). Auf der Umleitungsstrecke wird beschränktes Halteverbot eingerichtet.
Straße grunderneuert für die nächsten 20 Jahre
Beim 2. und 3. Bauabschnitt wird die Talstraße 20 cm abgefräst und neu aufgebaut. Ein Befahren für Rettungsfahrzeuge ist wahrscheinlich nur für die Feuerwehr problemlos möglich. Rettungs- und Polizeiwagen werden die Bauabschnitte (BA) 2 und 3 nicht befahren können. Es bleibe nichts anderes übrig, als die Rettungsfahrzeuge außerhalb des BA abzustellen und ein paar Meter zu laufen, so der Leiter des LBM Speyer.
Müllfahrzeuge befahren während der Baumaßnahme die gesperrte Strecke ebenfalls nicht. Anwohner müssen ihre Mülleimer zu den Sammelstellen bringen. Arbeiter des LBM, so Kurt Ertel, werden die Anwohner dabei unterstützen.
Umleitungsstrecke für Schwerlastverkehr
LKW und Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen, die ins Elmsteiner Tal müssen, werden von Neustadt an der Weinstraße kommend über die B 39 / B 37 / B 48 Hochspeyer bis Johanniskreuz geleitet (trotz regulärem Fahrverbot in den B39-Tunneln). Fahrzeuge bis 2,5 t haben die Möglichkeit von Weidenthal nach Elmstein über Schwarzsohl zu fahren.
Viele Fragen und Meinungen
Sich einig waren die Betroffenen, dass eine Infoveranstaltung 14 Tage vor der Baumaßnahme viel zu spät ist. Anregungen und Wünsche können so nicht mehr in die Planung einfließen. Die Bürgerinnen und Bürger haben das Gefühl, dass sich Behörden und Ämter nicht für ihre Sorgen interessieren.
Für den Einwand, dass sich bei einem Halteverbot auf der Umleitungsstrecke niemand an die geplante Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h halten würde, sagte Kurt Ertel zu, dass die Geschwindigkeiten kontrolliert und Maßnahmen mit der Polizei abgestimmt werden.
Wie es denn sei, wenn Schäden durch die vielen Fahrzeuge an Straße und Häusern entstehen? Kurt Ertel sagte, dass eine Bestandaufnahme durchgeführt wurde und dass neu hinzugekommene Schäden vom Landesbetrieb Mobilität beglichen werden.
Auf manche Fragen (z.B. wenn in dem Zeitraum Heizöl angeliefert werde) gab es auch mal keine Antworten. Die Sperrung müssten die Bürger hinnehmen, denn niemand habe ein Anrecht auf eine Straßenanbindung rund um die Uhr. Auch Betriebe, die sich direkt hinter der Baustelle im „Nadelöhr L 499“ befinden, müssen weite Umwege in Kauf nehmen. Manche Gegebenheiten müssen die Anlieger akzeptieren, ob es gefällt oder nicht.
Weitere Vollsperrungen in den kommenden Jahren folgen
Der Streckenabschnitt, der als Ersatzparkraum zugewiesen wurde (zwischen BA 1 und 2), wird dieses Jahr nicht saniert. Es stehen noch Untersuchungen an. Auch hier sind die Arbeiten nur unter Vollsperrung möglich.
Der Sanierungszeitpunkt des Abschnitts zwischen Im Buchenthal in Fahrtrichtung Lambrecht ist offen. Der Grund ist, dass es keine Umleitungsstrecke gibt. Die Verbindungsstraße zwischen der Oberen Dellchenstraße und der Hausbergstraße ist eine Privatstraße. Die Anlieger verweigern dem LBM, nicht grundlos, aber nachvollziehbar, die Freigabe. Da der LBM die Eigentümer der Privatstraße nicht enteignen kann (so Kurt Ertel), bleibt nur das weitere Verhandeln. Ob es zu einer Einigung kommt, ist zur Zeit offen. Die Verantwortlichen wollten sich beim Sanieren des restlichen Teils nicht auf einen Zeitpunkt festlegen.