Frankenthal – Einbrüche haben gravierende Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Die Opfer leiden häufig nicht nur unter den materiellen Schäden, viele empfinden den Eingriff in die Privatsphäre enorm belastend.
Vor diesem Hintergrund hat die Polizei nach dem deutlichen Anstieg der Wohnungseinbrüche im letzten Jahr ihre Beratungstätigkeit intensiviert. Mehr als 100 Haushalte haben die Beamten seither aufgesucht und den Eigentümern Tipps gegeben, wie diese sich besser gegen Einbrecher schützen können. Die Empfehlungen sind individuell auf die jeweilige Immobilie abgestimmt und gehen von Hinweisen zu einem achtsameren Verhalten bis hin zu baulichen und sicherungstechnischen Veränderungen.
In den vergangenen Wochen hat die Polizeiinspektion eine Bürgerbefragung zur Qualität ihrer Einbruchschutzberatungen durchgeführt. Die jetzt ausgewerteten Rückmeldungen sprechen eine deutliche Sprache. Die Bürgerinnen und Bürger sind mit der Beratungsleistung sehr zufrieden. Viele investierten danach in Sicherheitstechnik oder verändern ihr Verhalten.
Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung im Überblick:
Durch die Befragung der Polizeiinspektion Frankenthal ist eine wichtige Datenbasis zur polizeilichen Einbruchsschutzberatung im Polizeipräsidium Rheinpfalz entstan-den
- 127 Fragebögen wurden zugestellt.
- 98 Bögen kamen in Rücklauf.
- Die Rücklaufquote liegt bei knapp über 77 Prozent.
Die Polizeiinspektion Frankenthal erreicht bei den Einbruchsschutzberatungen ein hohes Dienstleistungsniveau und fördern das Image der Polizei als Sicherheits-dienstleister
- 93,8 Prozent der Beratungen erfolgten zeitnah nach Kontaktaufnahme.
- Alle Hauseigentümer bewerten die Beratung als umfassend.
- Durch die Beratung wurden nach Ansicht der Eigentümer alle Fragen beantwortet.
- 71 Prozent der Hauseigentümer sprechen mit Freunden über das Beratungsangebot.
- 65 Prozent unterhalten sich mit den Nachbarn darüber.
Durch die Einbruchsschutzberatungen können künftige Einbruchsdiebstähle verhindert werden
- 91 Prozent der Haushalte waren bereit, nach der polizeilichen Beratung in Sicherheitstechnik zu investieren.
- 81 Prozent haben die polizeilichen Empfehlungen bereits umgesetzt.
- Nur in 2 Prozent der Haushalte wurde nach der Beratung eingebrochen. Ob diese vorher die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt hatten, ist unklar!
Die polizeilichen Einbruchsschutzberatungen erfolgen hauptsächlich bei älteren Hauseigentümern.
- Die Einbruchschutzberatung wird mit Abstand am häufigsten von Hauseigentümern in Anspruch genommen.
- 42 Prozent der Personen, bei denen eine Beratung stattgefunden hat, sind älter als 70 Jahre.
- Die Inanspruchnahme des Angebotes erfolgt fast ausschließlich mit dem Ziel, eine Bestandimmobilie sicherungstechnisch nachzurüsten.
- Bauherren nehmen die Beratungen kaum in Anspruch
Die Menschen haben ein großes Bedürfnis nach polizeilichen Einbruchsschutzberatungen.
- Mehr als die Hälfte der Personen haben aufgrund von Einbrüchen bei Freunden oder in der Nachbarschaft das Beratungsangebot in Anspruch genommen.
- 36 Prozent geben an, nur die Polizei sollte Einbruchsschutzberatungen anbieten.
- 61 Prozent sind der Meinung, die Polizei und Handwerksunternehmen sollten die Beratungen durchführen.
Der häufigste Grund, dass Empfehlungen nicht umgesetzt werden, sind finanzielle Aspekte
- 66 Prozent geben an, dass finanzielle Gründe entgegenstehen.
- 22 Prozent nennen Zeitmangel als Grund.
Die Mehrheit der Befragten ist durch die Presse und die Polizei auf das Angebot aufmerksam geworden.
- 66 Prozent der Befragten geben diese beiden Informationsquellen an.
Der Schutz vor Einbrechern muss nicht teuer sein.
- 81 Prozent haben nach der polizeilichen Beratung maximal 5.000 Euro investiert.
- 21 Prozent haben weniger als 500 Euro investiert.
- 22 Prozent haben 500-1000 Euro investiert.
Türen und Fenster sind bei Wohnhäusern häufig identifizierte Schwachstellen
- 72 Prozent haben nach der Einbruchsschutzberatung die Sicherheit der Tür verbessert.
- 81 Prozent haben die Sicherheit der Fenster optimiert.
Für den Leiter der Polizeiinspektion Frankenthal, Polizeioberrat Heiko Arnd, sind die Ergebnisse der Befragung Bestätigung und Ansporn zugleich. „Die Bürgerinnen und Bürger sind mit uns zufrieden und bereit, in Sicherheit zu investieren. Wir werden mit unserer Beratungsleistung nicht nachlassen und weiter alles tun, um dem Phänomen Wohnungseinbruchsdiebstahl entgegenzuwirken“ so Arnd.
Dass die Schwerpunktsetzung der Polizei richtig ist, zeigt ein Blick auf die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen. Die Einbrüche in Frankenthal und im nördlichen Rhein-Pfalz-Kreis sind im ersten Halbjahr um 50 Prozent gesunken. „Dafür haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einiges investiert“ so der Inspektionsleiter.