Bad Kreuznach – Mehr Farbe, mehr Pflanzen und Bäume und insbesondere mehr Plätze, an denen sich Jugendliche treffen wollen.
Das wünschen sich Schülerinnen und Schüler der 9a des Lina-Hilger-Gymnasiums, die im Erdkundeunterricht in die Rolle der Stadtplaner geschlüpft sind. Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Stadtplaner Bettino Gagliani waren von der Präsentation der Klasse unter der Anleitung ihres Lehrers Olaf Schiwek im Ratskeller begeistert und bedankten sich für die guten Anregungen.
Mehrere Straßen und Plätze hatten die Schülerinnen und Schüler begutachtet und über den Ist-Zustand Folien gelegt, so wie sie sich eine Gestaltung vorstellen. So sahen dann auch die Häuser in „Klein-Venedig“ bunter aus und hatten mit Balkonen über dem Mühlenteich eine hohe Aufenthaltsqualität. Der OB erklärte, dass für die Neustadt ein Farbkonzept erarbeitet wurde. Mit Hilfe des Förderprogramms „Aktive Stadt“ sollen Hauseigentümer ermuntert werden, ihr Eigentum zu modernisieren, was bereits zum Teil realisiert ist.
Die Verkehrsstation Bahnhof ist barrierefrei erneuert. Doch ein Nebengebäude steht leer. Dort wünschen sich die Jugendliche einen Treff, da der Bahnhof bei Schülern ein beliebter Aufenthaltsort ist.
„Das Gebäude ist sehr marode. Wir würden es gerne abreißen und einen Neubau für eine Mobilstation für E-Bikes und Lastenräder errichten. Dann könnte man dort auch einen Raum als Jugendtreff nutzen“,
informierte Bettino Gagliani, dass die Stadt einen Förderantrag beim Land stellen will. Beliebter Treffpunkt ist auch die Kirschsteinanlage. Dort wünschen sich die Jugendliche bequemere Sitzbänke, mehr Mülleimer und einen Pavillon. Für den Teetempel gibt es die originelle Idee, auf das Dach als Skulptur eine Teekanne mit Service zu stellen und mit Sitzbänken (für Picknick) und Liegen den ebenfalls geschätzten Jugendtreff aufzuwerten.
Erdkundelehrer Olaf Schiwek erzählte, das zu Beginn eine Umfrage gemacht wurde, in der die Mehrheit der Jugendlichen sich mit dem Freizeitangebot in ihrer Stadt nicht zufrieden zeigten und ihre Zukunft nicht hier sehen, aber im Verlauf ihrer Arbeit erkannt hätten, dass „Bad Kreuznach doch nicht so schlecht ist“.
„Ein gutes Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren zu schaffen, ist eine große Herausforderung. Aber wir wollen mehr Plätze in unserer Stadt, wo sie sich wohlfühlen.“
Stadtplaner Gagliani gab für die Projektarbeit die Bestnote und bot den „jungen Kolleginnen und Kollegen“ schon mal Praktikumsplätze an.