Frankfurt am Main – Fachinformatiker, Gärtner, Tischler, Tierpfleger oder vielleicht KFZ-Mechatroniker? Was man bei der Stadt Frankfurt am Main alles werden kann! Ausbildungen in insgesamt 22 Berufen bietet die Stadt an, für 19 davon beginnen die Bewerbungsverfahren in den kommenden Tagen oder Wochen. Ausschreibungsstart für das Einstellungsjahr 2017 war der 1. Juli.
Gesucht werden Haupt- und Realschüler sowie Abiturienten, die sich in den Bereichen Verwaltung, IT, Handwerk, Technik und Gesundheit ausbilden lassen beziehungsweise studieren wollen. Und damit nicht nur den Grundstein für ihre eigene berufliche Zukunft legen, sondern gemeinsam mit ihren Mitschülern und Ausbildern dafür sorgen, dass Frankfurt als Kommune funktioniert. „Wer sich für eine Laufbahn bei der Stadt Frankfurt entscheidet, leistet einen besonderen Beitrag für die Gesellschaft“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann, „er unterstützt die Bürger und gewährleistet reibungslose Abläufe in ganz verschiedenen Bereichen.“
Knapp 500 Auszubildende und Studierende lernen zurzeit in den 62 Ämtern und Betrieben der Stadt Frankfurt am Main. Jedes davon bietet andere Tätigkeitfelder, jedes tickt anders. Vertaubtes Image? Von wegen – während der Lehr- und Studienjahre kann jeder finden, was zu ihm persönlich passt. Und die Stadt auf seine Weise mitgestalten. Carlo Trinklein, 28, aus Frankfurt, steht kurz vor Abschluss seines dualen Studiums Bachelor of Arts in Public Administration. Seine Abschlussarbeit hat er bereits geschrieben, Thema: Radwege in der Stadt. Trinklein untersucht darin theoretisch, welche Bedingungen die Verwaltung schaffen müsste, um Frankfurt von der autogerechten Stadt zu einer Kommune mit Räumen für alle Verkehrsteilnehmer – von Autofahrern über Radler, Fußgängern und Menschen mit Behinderung – zu machen. Für die Arbeit hat er mit dem städtischen Radfahrbüro zusammengearbeitet, eingereicht hat er sie an der University of Applied Sciences Frankfurt. Dort absolvieren die Public Administration-Studenten, kurz PuAds, ihre Theorieteile.
Über insgesamt drei Jahre wechseln sie sich mit Praxisteilen in den städtischen Ämtern ab. Trinklein war unter anderem im Amt für Straßenbau- und Erschließung, im Umweltamt sowie im Jobcenter tätig. Kurz, abwechslungsreich, bisweilen stressig, eine gute Zeit – so beschreibt Trinklein sein duales Studium. Dafür entschieden hat er sich, weil er nach dem Studium bei der Stadt arbeiten wollte. „Ich möchte mich persönlich mit meiner Arbeit identifizieren, einen Job ausüben, der dem Gemeinwohl dient.“
Schon während des Studiums bekommen PuAds ein Gehalt, sie haben bei den Praxisstationen Betreuer, befassen sich im Klassenverband mit Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Auch soziale Kompetenzen und interkulturelles Denken werden geschult. Nach dem Studium können sie sich für eine Beamtenlaufbahn entscheiden oder für einen Arbeitsvertrag im öffentlichen Dienst. Ihre Übernahmechancen stehen ebenso wie für alle anderen Auszubildenden der Stadt gut. Im Mai dieses Jahres hat der Magistrat entschieden, die 2015 festgelegte Ausbildungsquote zu erhöhen und statt der ursprünglich geplanten 208 nun 221 Nachwuchskräfte einzustellen. „Die Erhöhung der Ausbildungsquote ist ein erster Schritt, um die wachsenden Personalbedarfe zu decken. Nachwuchskräfte werden bei uns exzellent ausgebildet und auf ihre spätere Tätigkeit umfangreich vorbereitet“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Nino Schilling bestätigt das. Der 24-Jährige aus Büdingen befindet sich wie Trinklein am Ende seines dualen Studiums. Unterschied: Er ist Inspektoranwärter und hat sich damit bereits zu Studienbeginn für eine Beamtenlaufbahn entschieden. Seine erste Stelle hat er vor wenigen Wochen im Sozialrathaus Bornheim angetreten. Der Wunsch, nach der Schule nicht mehr ausschließlich zu lernen, hat ihn auf das duale Studium gebracht. „Drei Monate Theorie, drei Monate Praxis – für mich war es ideal. So konnte ich das an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung in Mühlheim Gelernte in den verschiedenen Ämtern gleich in die Praxis umsetzen.“ Schilling hat in dieser Zeit im Rechnungswesen bei Kita Frankfurt mitgewirkt, Stellenbesetzungsverfahren im Jugend- und Sozialamt betreut, konnte sich sogar bei Bewerbungsgesprächen einbringen, war fürs Amt für Straßenbau und Erschließung auf Baubesprechungen unterwegs. „Die Aufgaben waren sehr abwechslungsreich, man lernt Dinge kennen, mit denen man sich vorher nie beschäftigt hat“, sagt Schilling.
„Das Angebot der Berufe, in denen die Stadt Frankfurt ausbildet, ist breit gefächert. So bildet beispielsweise die Branddirektion KFZ-Mechatroniker aus, die sich um Instandhaltung und Wartung der Feuerwehrfahrzeuge kümmern. Und beim Grünflächenamt kann man sich zum Tischler ausbilden lassen, der Spielplatzgeräte wartet, baut und vieles mehr. Abwassertechnik, Spielplatzbau, Pflege der Parks, Grünanlagen, Programmieren, Bürgerservice, Unterstützung von Arbeitslosen, Flüchtlingen oder sozial Schwachen – all diese Tätigkeiten sind gefragt, damit Frankfurt als Stadt funktioniert“, so Feldmann abschließend.
Detaillierte Informationen über die einzelnen Berufe, Voraussetzungen und Bewerbungsverfahren findet man auf www.my-ffm.de. Auch im Film „Du für die Stadt“, den man auf https://www.youtube.com/watch?v=wap_Tvtafq8&index=18&list=PLJGhKUArzjxu3M8OEanzHXdM_gNFDueHj schauen kann, bekommt man einen Einblick in die Ausbildung bei der Stadt.