Landau – Ab sofort versendet die Stadt Landau in der Pfalz Warnungen im Gefahren- und Katastrophenfall direkt auf die Mobiltelefone der betroffenen Menschen. Das kostenfreie Warnsystem KATWARN versorgt künftig Bürgerinnen und Bürger ergänzend zu Lautsprecheransagen, Sirenen und Rundfunk mit Informationen und Verhaltenshinweisen, die lebenswichtig sein können. Den Startschuss für das vom Fraunhofer-Institut FOKUS entwickelte System gab heute Oberbürgermeister Thomas Hirsch gemeinsam mit Vertretern von Fraunhofer FOKUS und der Versicherungskammer Bayern (VKB).
Erdrutsche, überflutete Straßen, vollgelaufene Keller – erst vor wenigen Wochen haben heftige Unwetter die Rhein-Neckar-Region erreicht. Heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel sind hier keine Seltenheit. In einer solchen Gefahrenlage heißt es schnell zu reagieren und die betroffenen Menschen rechtzeitig zu informieren. Das Warn- und Informationssystem KATWARN ist dafür ein Hilfsmittel: Die kostenlose Smartphone-App für iPhone, Android und Windows Phone bietet behördliche Warnungen ortsbezogen, das heißt zum aktuellen Standort des Nutzers oder zu weiteren frei wählbaren Gebieten. Dafür müssen nur die sogenannte Schutzengelfunktion aktiviert oder die Gebiete auf einer Karte im Display ausgewählt werden. Alternativ wird KATWARN auch per SMS und E-Mail für ein Postleitzahlgebiet angeboten.
Ein Warnhinweis kann zum Beispiel lauten: Großbrand – Warnung der Stadt Landau, gültig ab sofort, Fenster und Türen schließen. Nur Menschen, die sich dann in diesem Gebiet aufhalten oder diesen Bereich zuvor angegeben haben, werden gewarnt.
„Mit dem KATWARN-System erhöhen wir entscheidend die Sicherheit der Menschen. Im Zeitalter der mobilen Kommunikation ist KATWARN ein optimales und zeitgemäßes Hilfsmittel, um die Betroffenen direkt mit Warnungen zu erreichen“,
sagte Oberbürgermeister Thomas Hirsch. In diesem Zusammenhang erläutert Hirsch, dass auch die Warnsirenen in den nächsten Jahren kontinuierlich im Stadtgebiet weiter ausgebaut würden. OB:
„Damit werden sich im Ernstfall alle Warnsysteme optimal ergänzen und für eine schnelle Information sorgen!“
KATWARN ist auf kommunaler Ebene bereits an verschiedenen Orten in Deutschland im Betrieb. Die technische Plattform stellen die öffentlichen Versicherer, darunter die Versicherungskammer Bayern (VKB), als Beitrag für das Gemeinwohl zur Verfügung. Für die Versicherungskammer Bayern (VKB) erklärte Kurt Fakesch von der Pfälzische Pensionsanstalt (PPA):
„Als regional verwurzeltes Unternehmen sehen wir unser Engagement als Teil unserer Verantwortung für die Menschen in unserem Geschäftsgebiet. Mit KATWARN helfen wir, drohende Gefahren, Schäden und möglicherweise auch Leid zu reduzieren.“
Zusätzlich zu den Warnungen auf kommunaler Ebene empfangen die Nutzerinnen und Nutzer von KATWARN bereits seit 2012 deutschlandweit auch die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Darüber hinaus setzen auch außerhalb von Rheinland-Pfalz immer mehr Landkreise und Städte in ganz Deutschland auf KATWARN, darunter die Großstädte Berlin, Hamburg und München und auch das Bundesland Rheinland-Pfalz auf Landesebene. Entwickelt wurde das System vom renommierten Fraunhofer-Institut FOKUS in Berlin.
„KATWARN ist ein einheitliches Warnsystem, das in kürzester Zeit auch bundesweit überall eingesetzt werden könnte. Wir hoffen daher, dass noch viele Landkreise, Städte und Bundesländer folgen und ihren Bürgerinnen und Bürgern zuhause, bei der Arbeit oder unterwegs diesen kostenlosen Sicherheitsservice anbieten“,
so Ortwin Neuschwander vom Fraunhofer FOKUS.
Weitere Informationen hier.