Breisach – Die Landesmeisterschaft des Rudersports in Baden-Württemberg ist ein starker Motivationsmotor für viele Athleten zwischen Bodensee und Main. Der Titel „Landesmeister“ ist begehrt, dieses Jahr geht es auf dem gestauten Rhein wieder um knapp 60 Auszeichnungen der höchsten Kategorie, die der Landesruderverband Baden-Württemberg (LRVBW) zu vergeben hat.
Ausrichter der Meisterschaft ist der Breisacher Ruderverein, der nun ebenfalls einen starken Motor hat: Für das Arbeitsboot des Clubs wurde ein solcher angeschafft, um alle Vorbereitungen der Regatta zu gewährleisten. Das Hochwasser der letzten Wochen hatte wieder viel Treibholz auf die 1000m lange Strecke geschwemmt.
„Wir konnten mit dem neuen Motor etwa 15 Riesenbäume an den Bootsstegen beseitigen“,
berichtet Regattaleiter Volker Zöllner. Durch diese Investition sind die Breisacher auch in der Lage, das Bojensystem, das die Wettkampfbahnen trennt, ohne das Technische Hilfswerk (THW) einzubringen.
„Hier können wir in Zukunft mit eigenen Kräften besser handeln, gerade weil während der Regatta das THW nicht zur Verfügung steht“,
ergänzt Volker Zöllner zuversichtlich.
Im bekannten, gelben Zielturm wurde ein weiterer Informatiker mit der Hardware und Software vertraut gemacht. Damit steht den Breisachern neben Wettkampf-Obmann Karin Stephan und dem Referatsleiter Wettkampfwesen beim LRVBW, Dietrich Besch, ein kompetentes Team zur Verfügung. Über WLAN kann der Start im Zielturm beobachtet werden.
Am Freitag, dem 22. Juli 2016, findet zunächst das Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ statt. Für die 10 Rennen haben sich 148 junge Athleten und Athleten aus 10 baden-württembergischen Schulen anmeldet, die in 35 Booten um die begehrten Startplätze für das Bundesfinale in Berlin kämpfen.
Am folgenden Samstag und Sonntag geht es dann um die Landesmeistertitel, vom fragilen Mädchen-Einer bis zum schlagkräftigen Männer-Achter. Genau 58 Rennen und gegebenenfalls deren Vorläufe an den Vormittagen sind terminiert, dabei werden 527 Ruderer und Ruderinnen in insgesamt 495 Booten an den Start gehen. Das Rennen in der Königsklasse des Rudersports, dem Achter, dürfte am Abschluss der Landesmeisterschaft am späten Sonntagnachmittag der sportlich attraktivste Wettkampf sein: Sieben Mannschaften wetteifern dort um den Titel, es geht um den Rhein-Neckar-Donau-Pokal, von den Ruderern liebevoll „Bügeleisen“ genannt. Der bis 2014 neun Mal in Folge erfolgreiche Karlsruher Ruderverein Wiking tritt wieder mit zwei Booten an, dabei dürfte „Wiking Boot 2“ mit Schlagmann Andreas von Borstel die besseren Aussichten auf einen Medaillenrang oder gar Gold haben. Im Achter des Ruderclub Rheinfelden sitzen mit Björn und Sven Birkner sowie Raphael Mühlpfort drei Athleten, die sich schon im laufenden Jahr in einer guten Form zeigten. Neben dem Achter des Stuttgart-Cannstatter Ruderclub, der Außenseiterchancen hat, treten aus der Landeshauptstadt auch die Titelverteidiger der Stuttgarter Rudergesellschaft an.
„Nach guten Ergebnissen auf den Regatten in Sarnen und Heidelberg geht der Achter mit Selbstvertrauen das Unternehmen Titelverteidigung an“,
sagt Trainer Steffen Jacob. Er schränkt jedoch ein:
„…gleichwohl wissend, dass alles passen muss, wenn man wieder ganz vorne mitschwimmen will“.