Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Das Polizeipräsidium Mannheim führte am frühen Dienstag- und Donnerstagmorgen, unter Federführung der Ermittlungsgruppe Rauschgift, mit Unterstützung durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz, großangelegte Durchsuchungs- und Festnahmeaktionen gegen Personen durch, die im dringenden Tatverdacht stehen, in der Innenstadt, der Neckarstadt und schwerpunktmäßig auf der Neckarwiese einen schwunghaften Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu haben. Dabei wurden insgesamt 21 Wohnobjekte in Mannheim, Heidelberg, dem Rhein-Neckar-Kreis und weiteren Städten in Baden-Württemberg durchsucht.
Unzählige Haftbefehle gegen Tatverdächtige Aus Afrika und Europa
Durch langwierige offene und verdeckte Ermittlungen seit Februar 2016 konnten insgesamt 107 Tatverdächtige aus Gambia, Tunesien, Algerien, Albanien, Polen und Deutschland ermittelt werden. Durch die Staatsanwaltschaft Mannheim wurden zwischenzeitlich 41 Haftbefehle und 50 Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Elf Tatverdächtige waren bereits im Vorfeld verhaftet worden. Bei den Durchsuchungsaktionen konnten am Dienstag 16 und am Donnerstag sechs weitere Haftbefehle vollstreckt werden. Die Tatverdächtigen wurden nach der Vorführung beim Haftrichter und Eröffnung der Haftbefehle zunächst in die Justizvollzugsanstalt Mannheim eingeliefert.
Bei den Durchsuchungen wurden kleinere Mengen Rauschgift aufgefunden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse bedürfen der weiteren Auswertung.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und der Ermittlungsgruppe Rauschgift dauern an.
An den Durchsuchungsaktionen waren über 300 Beamte des Polizeipräsidiums Mannheim, des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und des Polizeipräsidiums Einsatz beteiligt.
Zu einem Zwischenfall kam es am Dienstagmorgen in einem Durchsuchungsobjekt in Hemsbach. Dabei war ein 33-jähriger Mann, der nicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen stand, nach einem Sprung aus dem Fenster acht Meter in die Tiefe gestürzt. Polizeibeamte hatten noch versucht, den Mann aufzuhalten, konnten den Sprung jedoch nicht mehr verhindern. Der 33-Jährige wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach derzeitigem Sachstand hat dieser mehrere Knochenbrüche, die der operativen Behandlung bedurften, erlitten. Lebensgefahr besteht nicht. Die Hintergründe des Fenstersprungs sind derzeit noch unklar, vermutlich wollte er sich durch Flucht der Kontrolle entziehen. Die Ermittlungen hierzu laufen.
Nach Abschluss der Aktion am Donnerstag sind weitere abgestimmte Maßnahmen des Polizeipräsidiums Mannheim und der Stadt Mannheim geplant.
Personen, die beim Drogenkonsum oder -verkauf festgestellt werden, müssen mit Platzverweisen und einem 3-monatigen Aufenthaltsverbot für die Neckarwiese, den alten Meßplatz sowie Teile der westlichen und östlichen Unterstadt rechnen. Die Kontrolle und Umsetzung wurde insbesondere der BAO Neckartor übertragen.