Mainz – Seit dieser Woche gibt es den Gesundheitspass für Asylsuchende in ganz Rheinland-Pfalz. Der Pass dokumentiert die verpflichtenden Erstuntersuchungen nach dem Asylgesetz sowie Impfungen, Erstbehandlungen in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes und gegebenenfalls erforderliche Behandlungen nach dem Transfer in die Kommunen.
Das Dokument ist dreisprachig mit deutschen, englischen und arabischen Erläuterungen angelegt. Alle Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz erhalten vom Integrationsministerium ein Kontingent der Gesamtauflage von 30.000 Stück.
„Mit dem Gesundheitspass soll die Informationsweitergabe aller relevanten medizinischen Daten aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in die medizinische Versorgung beim Umzug in die Kommunen sichergestellt werden. Alle wichtigen Informationen sind in diesem Dokument festgehalten, so dass der behandelnde Arzt direkt gesundheitliche Fragestellungen überprüfen kann. Damit trägt der Gesundheitspass zur guten medizinischen Betreuung der Asylsuchenden in Rheinland-Pfalz bei“,
erklärten Integrationsministerin Anne Spiegel und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Der Gesundheitspass kann auch dazu beitragen, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und durch den schnellen Zugriff auf einzelne Untersuchungsergebnisse bessere Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Nutzung des Dokuments ist freiwillig.
Der Mittelteil des Gesundheitspasses, der die Impfungen dokumentiert, kann später herausgenommen und in einen Impfpass eingelegt werden. Auch weitergehende Befunde, die zum Beispiel bei den Untersuchungen der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge erhoben werden, die unter der Obhut des Jugendamtes stehen, können dort eingetragen werden. Im Gesundheitspass kann das örtliche Gesundheitspersonal außerdem auch eintragen, ob ein Mutterpass oder ein Heft für Früherkennungsuntersuchungen von Kleinkindern ausgehändigt wurde.
Der Gesundheitspass war vom rheinland-pfälzischen Integrationsministerium und dem Gesundheitsministerium gemeinsam mit der Landesärztekammer, dem Mainzer Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.“ sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern des Runden Tisches „Gesundheit und Flüchtlinge“ entwickelt und in einer Pilotphase vom Gesundheitsamt des Kreises Mainz-Bingen erprobt worden.
„Die Ergebnisse sind überzeugend, die Rückmeldungen sind bisher sehr positiv. Der Gesundheitspass wurde sowohl von den Asylsuchenden sehr gut angenommen als auch von Seiten des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen als sehr hilfreich erachtet“,
betonten Spiegel und Bätzing-Lichtenthäler.