Heidelberg – Zum Schutz ihres Hauptquartiers hat die US-Armee einst rund 150 Betonblumenkübel auf dem Fußgängerweg in der Römerstraße in der Südstadt installiert und fest im Boden verankert. Nun sollen die Kübel aus Waschbeton, die zwischen Rheinstraße und Sickingenstraße als eine Art Panzersperre dienten, entfernt werden. Darüber hat die Stadtverwaltung den Gemeinderat in dessen Sitzung am 21. Juli 2016 informiert. Die Arbeiten sollen Mitte September 2016 beginnen und circa zwei Monate dauern.
Die etwa 800 Kilogramm schweren Betonkübel sind mit massiven Stahlrohren so stark im Boden verankert, dass durch das Entfernen im direkten Umfeld am Gehweg, im Bereich der Straßenrinne und an der Straße Schäden entstehen. Diese werden im Zuge einer Grunderneuerung des Gehwegs behoben. Zudem werden die Stadtwerke Heidelberg Versorgungsleitungen verlegen.
Mit Besitzübergang der Konversionsfläche in der Südstadt zum 1. Januar 2016 an die Stadt Heidelberg und ihre Partner wurden die Voraussetzungen geschaffen, um mit der Gebietsentwicklung zu beginnen. Neben der Entfernung der Betonblumenkübel sind in diesem Zusammenhang auch die Wiederherstellung und Öffnung der Saarstraße, die Erneuerung einer Fahrspur zwischen Saarstraße und Sickingenstraße sowie der Rückbau der Zäune in Mark Twain Village Südost geplant.
Planungen für die Konversionsfläche Südstadt
Die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG, ein Bündnis aus genossenschaftlich organisierten Banken und Wohnungsbauunternehmen sowie der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH, investiert rund 320 Millionen Euro in Neubau und Sanierung von etwa 1.300 Wohnungen auf Mark Twain Village. 70 Prozent davon werden als preiswerter Wohnraum angeboten. Im Spätsommer 2016 werden die ersten Bewohner einziehen. In dem Quartier entstehen zudem ein Nahversorgungszentrum, weitere Einzelhandelsflächen, ein Domizil für die Julius-Springer-Berufsschule, Kindertagesstätten, ein Auszubildendenhaus und ein Bürgerzentrum in der ehemaligen Chapel. Die historische und weitgehend denkmalgeschützte Bausubstanz der Campbell Barracks wird unter anderem von der privaten praxisHochschule, der Polizei und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof genutzt werden. Darüber hinaus sind ein neues Zentrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft und weitere Flächen für Gewerbebetriebe mit büroähnlicher Nutzung vorgesehen.