Mainz – Montagmorgen, halb acht: Die Straßen der Großstädte laufen voll mit Verkehr. Viele Fahrer reihen sich alleine in die Fahrzeugschlagen ein – dabei müssen die Autos neben ihnen in die gleiche Richtung. Es ist paradox, aber in mehr als 80 Prozent aller PKW sitzt nur eine Person. Die Fahrzeuge sind vor allem bei Alltagspendlern sehr schlecht ausgelastet.
Dies könnte auf bequeme Art wesentlich effizienter gelöst werden: Vorhandene Netzwerke und Technologien ermöglichen bereits heute, die Ressource „freier Sitzplatz“ sinnvoll zu nutzen und den herrschenden motorisierten Individualverkehr deutlich zu reduzieren. Ziel der Initiative 2proAuto ist es, mit einem Netzwerk aus namhaften Partnern für dieses Potential ein Bewusstsein zu schaffen.
„Unsere Straßen sind voller Autos. Dies ist ein großes Problem – sowohl für die staugeplagten Pendler, als auch mit Blick auf die Luftqualität und Umweltbelastung“,
so Katrin Eder, Umwelt- und Verkehrsdezernentin der Landeshauptstadt Mainz sowie Martin Patri, Koordinator der Initiative 2proAuto.
„Die Nutzung der ganzen freien Sitzplätze im Auto bietet eine große Chance zur Stauverminderung.“
Entlastung nicht nur der Rheinbrücken Über 100.000 Ein- und Auspendler1 bestimmen das tägliche Bild von Mainz. Hinzu kommen ergänzend jene, die auf ihrem Weg nach Wiesbaden, Frankfurt und Umgebung die Stadt Mainz passieren. Probleme bereiten den täglichen Auto-Pendlern dabei häufig die Rheinbrücken. Durch eine bessere Auslastung der einzelnen Autos ließe sich hier eine schnelle, kostengünstige und nachhaltige Lösung finden.
Neben Informationen auf der eigenen städtischen Webseite unterstützt die Stadt Mainz im Rahmen der Initiative 2proAuto diverse Aktionen und Kampagnen, die auf die Möglichkeit des gemeinsamen Fahrens hinweisen und diese Option fördern.
„2proAuto ist ein wichtiger Baustein zur Stauvermeidung und Luftreinhaltung in der stark belasteten Rhein-Main-Region. Der regionale Ansatz der Initiative, die unter anderem auch in Frankfurt gefördert wird, ist besonders wichtig in unserem eng vernetzten Ballungsraum“,
so Katrin Eder.
Rhein-Main Gebiet als Vorbild für weitere Regionen Die Initiative 2proAuto wurde im Dezember 2015 von flinc ins Leben gerufen und erhielt bereits im Januar 2016 den Ideenpreis Klimaschutz der Stadt Frankfurt. Die Jury lobte dabei vor allem den innovativen Netzwerkgedanken, das große Potential für nachhaltige Veränderung und die Möglichkeit, die gesammelten Erfahrungen auch auf andere Regionen in ganz Deutschland ausweiten zu können.
„Die Zusage der Stadt Mainz ist extrem wichtig für die Initiative. Diese Entscheidung bekräftigt bestehende Partner in ihrer Unterstützung und stärkt zugleich das Netzwerk“,
freut sich Martin Patri. „Wir sind dem Ziel wieder einen großen Schritt näher gekommen, Fahrgemeinschaften als Mobilitätsform dauerhaft zu etablieren und damit den singulären motorisierten Individualverkehr spürbar zu senken.“
Mehr Informationen zur Initiative 2proAuto finden sich auf www.2proAuto.de.