Darmstadt/Südhessen (ots) – Mehrere Darmstädter Bürgerinnen haben sich am späten Mittwochabend (27.7.2016) bei der Polizei gemeldet, nachdem sie von einem Mann angerufen worden waren, der sich unter anderem als „Kommissar Wolf“ bei ihnen vorstellte.
Bei den Anrufen wurde im Display des Telefons der Frauen die Darmstädter Vorwahl 06151 und die als Notrufnummer der Polizei bekannte 110 angezeigt. Der Mann stellte Fragen nach den Lebensumständen, in einem Fall auch nach den Kontodaten der Angerufenen oder behauptete, es seien Einbrecher festgenommen worden, oder er forderte sie auf, die Fenster zu schließen, da das Haus nicht einbruchsicher sei. In allen bekanntgewordenen Fällen wurden die Gespräche aufgrund des gesunden Misstrauens der Angerufenen aber schnell beendet. Zu Geldforderungen oder ähnlichem kam es nicht.
Die Polizei ist natürlich einerseits froh über die Reaktion der angerufenen Bürgerinnen, doch andererseits gelinde gesagt „wenig erfreut“ darüber, dass Kriminelle versuchen in ihrem Namen und darüber hinaus noch mit der wichtigen Notrufnummer 110 kriminelle Machenschaften in die Wege zu leiten. Hinter der Masche steht die Absicht, die Angerufenen so zu verunsichern, dass sie letztlich bereit sind, ihr Geld oder ihren Schmuck an den oder die angeblichen „Kollegen“ des Anrufers zu übergeben. Dabei spielt auch die neben der Ortsvorwahl angezeigte Nummer „110“ eine wichtige Rolle. Sie soll dem Angerufenen zusätzlich vermitteln, dass es sich bei seinem Gesprächspartner tatsächlich um einen Polizeibeamten handelt. Tatsächlich handelt es sich aber um Betrüger und um eine nicht existente Rufnummer, die sich die Kriminellen bei ausländischen Telefonanbietern besorgt haben.
In den bekanntgewordenen Fällen haben die Frauen alles richtig gemacht. Das soll weiter so bleiben. Deshalb einige Hinweise und Ratschläge: die Polizei würde Sie niemals über die Notrufleitung 110 bei Ihnen anrufen! Sollten Sie solche dubiosen Telefonate erhalten, legen Sie auf und melden Sie sich in jedem Fall umgehend unter dem tatsächlichen Notruf 110. Das Wählen einer Vorwahl ist dabei nicht erforderlich. So können Sie schnell und einfach verhindern, dass Sie Opfer von dreisten Trickbetrügern werden, die sich als Polizisten ausgeben. Im Übrigen gilt: Geben Sie niemals, wirklich niemals, Geld oder andere Wertsachen an fremde Personen heraus! Die Betrüger versuchen es nicht nur „falsche Polizisten“ am Telefon. Sie geben sich auch als Staatsanwälte, Rechtsanwälte oder Gewinnzentralen aus. Mit ihren zahlreichen Legenden verfolgen sie nur ein Ziel: an das Geld ihrer Opfer zu kommen.