Bruchsal (pa) | Die Stadt Bruchsal macht einen großen Schritt auf dem Weg zur Zertifizierung mit dem European Energy Award (eea). Der Gemeinderat der Stadt Bruchsal hat ein energiepolitisches Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre beschlossen, mit dem Ziel, kommunale Energie- und Klimaschutzprozesse zu initiieren und umzusetzen.
Das Zehn-Punkte-Programm reicht von der Erarbeitung einer städtischen Klimaschutzstrategie bis hin zur Formulierung von Grundsätzen zur nachhaltigen Beschaffung in der Verwaltung. Für drei konkrete Maßnahmen hat der Gemeinderat der Stadt Bruchsal das Kostenkonzept beschlossen. Das sind die „Nahwärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien im Quartier ‚Bruchsal Südstadt‘“, „Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Steigerung der Sanierungsrate“ und der „Einsatz von Holzhackschnitzel aus städtischem Forst für Erneuerbare Energien-Projekt.“
Der Verabschiedung des Arbeitsprogramms vorausgegangen ist eine aufwändige Ist-Analyse, die insgesamt die sechs Arbeitsfelder Entwicklungsplanung/Raumordnung, Kommunale Gebäude/Anlagen, Versorgung/Entsorgung, Mobilität, Interne Organisation und Kommunikation/Kooperation umfasst. Dabei wurde deutlich, dass Bruchsal auf einem guten Weg zur europäischen Energie- und Klimaschutzkommune ist. Bereits heute erreicht die Stadt über alle Handlungsfelder hinweg im Durchschnitt eine Quote von 56 Prozent. Eine Zertifizierung mit dem eea ist ab 50 Prozentpunkte möglich. Nach Umsetzung der nun beschlossenen Maßnahmen, wird sich das Ergebnis auf rund 60 Prozent verbessern. Das energiepolitische Arbeitsprogramm wurde in mehreren Workshops mit Agenda- und Stadtwerkebeteiligung entwickelt. Insgesamt wurden 50 Vorschläge gesammelt. Zehn wurden schließlich für das Arbeitsprogramm ausgewählt. Zum Arbeitsprogramm gehört auch die Umsetzung des gesamtstädtischen Radverkehrskonzeptes, das ebenfalls in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen wurde.
Der eea hat sich als Verfahren bewährt, um systematisch kommunale Energie- und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. „Als Kommune haben wir eine Vorbildfunktion“, sagt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. „Gerne übernehmen wir hier vor Ort Verantwortung für die globalen Herausforderungen unserer Zeit, die sich nur lösen lassen, wenn alle nach ihren Möglichkeiten mitmachen“, so das Stadtoberhaupt weiter. Und abschließend: „Mit jeder Maßnahme die wir umsetzen, leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, agieren wir nachhaltig, stärken wir die regionale Wirtschaft und verbessern wir die Lebensqualität für unsere Bürger “.