Speyer – Zwei 40-Tonner Lkws der Spedition Haaf waren erforderlich, um 44 überlebensgroße Skulpturen des englischen Holzbildhauers Robert Koenig von Nürtingen nach Speyer zu transportieren. Sie sind gestern in der Domstadt eingetroffen. Es sind Vorboten einer großen Installation im öffentlichen Raum, die von Mai bis August 2017 unter dem Titel „Odyssee“ im Zentrum von Speyer präsentiert werden soll.
„Ein kleiner Kraftakt war das schon“,
so Christoph Stoll, Inhaber der Spedition Haaf. Die 40-Tonner mussten durch die enge Altstadt von Nürtingen gelotst werden, um die Skulpturen dort an unterschiedlichen Ladeorten aufzunehmen.
„Dazu mussten teilweise die Straßen von Nürtingen gesperrt werden“,
ergänzt Walter Haaf, Seniorchef der Firma. Die Römerberger Spedition hat auf Vermittlung des Verkehrsvereins den „Spezialtransport“ für die Stadt Speyer übernommen und betrachtet dies als „Sponsoring-Beitrag“ für das große Ausstellungsprojekt „Odyssee“ im nächsten Jahr. Eine „Ehrensache“ für das langjährige Verkehrsvereinsmitglied Walter Haaf.
Die „Odyssee“ ist ein Beitrag der Stadt Speyer zum Reformationsjubiläum 2017 und damit auch zum gegenwärtig viel diskutierten Thema „Glaubensfreiheit“. Die Installation aus 44 überlebensgroßen Skulpturen soll vom 19. Mai bis 6. August 2016 vorübergehend Teil des Stadtbildes von Speyer werden. Die von Robert Koenig geschaffenen Skulpturen sind 2,50 Meter groß, haben individuelle Gesichtsausdrücke, aber alle die gleiche Körperhaltung. Die Figuren stellen Erniedrigte dar. Sie sollen ihre Würde zurückerhalten, sind übermenschlich groß und werden so symbolisch erhöht. Die Figuren erinnern an Entwurzelung, Heimatlosigkeit und Vertreibung.
Für den Engländer Robert Koenig hat Speyer als Ausstellungsort ganz besondere Bedeutung: Seine Mutter war während des 2. Weltkrieges als Zwangsarbeiterin bei den damaligen Pfalz-Flugwerken beschäftigt.