Kirchheimbolanden – Paukenschlag in Kirchhheimbolanden: Am Freitagabend (29.07.2016) verwandelte sich der Herrengarten in eine Oper-Arena und über 500 Besucher folgten NABUCCO. Bei angenehmen sommerlichen Abendtemperaturen waren über 100 Künstler, Musiker oder auch fleißige Hände hinter den Kulissen damit beschäftigt, den Zuschauern ein einmaliges Opernerlebnis zu präsentieren.
Ein Besuch der gewaltigen, dramatischen Verdi-Oper „Nabucco“ gilt als unvergessliche Theatererfahrung. Präsentiert wurde „Nabucco“ von dem hochkarätigen Ensemble der Festspieloper Prag, unter der Leitung von Generalmusikdirektor Martin Doubravský. Die kraftvolle Musik Giuseppe Verdis, zu Gehör gebracht durch ausgezeichnete Gesangssolisten, Chorsänger und Orchestermusiker, die beeindruckenden Kostüme und Dekorationen machen diese Aufführung der monumentalen Verdi-Oper einzigartig.
„Nabucco“ bringt mit einer Geschichte aus dem Alten Testament große Gefühle auf die Opernbühne: Liebe, Verrat, Eifersucht, Hass, Sehnsucht, Rachsucht, Machtstreben und Wahnsinn. Der Inhalt der Oper spricht die verschiedensten Menschen an. Es geht im Kern um den Freiheitswillen eines unterdrückten Volkes: Die Einnahme Jerusalems durch den Babylonierkönig Nebukadnezar (Nabucco) setzt eine Kette sich überstürzender Ereignisse in Gang. Der beeindruckende Gefangenenchor aus dem 3. Akt – „Va, pensiero, sull’ali dorate“ („Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“) wurde seinerzeit zur heimlichen Nationalhymne der Italiener, die sich besonders mit dem Thema der Freiheit identifizierten. „Nabucco“ bietet aber auch für jene, die eine romantische Geschichte lieben, eine aufwühlende Handlung mit Liebes-Leid und der Freude eines glücklichen Ausgangs. Wer an kirchlichen Inhalten interessiert ist, wird sich an der am Ende eintretenden göttlichen Gerechtigkeit erfreuen.
Eine ganz besondere Stimmung herrschte beim Gefangenenchor in der kleinen Residenz. „Gänsehautfeeling“, meinte eine der begeisterten Besucherinnen.