Speyer – Im Sommer können Besucher im Dom zu Speyer einen besonders herzlichen Empfang erwarten. Vom 6. bis 28. August 2016 begleiten Miriam Lücke (Deutschland), Alice Alexandre (Frankreich), Annelise Knitter (USA) und Mateo Vicent Fanconi (Spanien) Besucher aus aller Welt in ihrer jeweiligen Landessprache durch die romanische Kathedrale. Sie kommen über die ökumenische Organisation ARC nach Speyer.
„Steine zum Sprechen bringen“ ist das Motto der Organisation. Dabei geht es mindestens ebenso sehr um die interkulturelle und überkonfessionelle Verständigung untereinander und mit den Dombesuchern aus aller Welt. Die Führungen sind kostenlos, Spenden zu Gunsten von ARC sind willkommen. Den Aufenthalt in Speyer inklusive Rahmenprogramm organisiert und finanziert das Domkapitel.
Die ARC-Domführer am Dom zu Speyer bieten kostenlose Führungen in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch an. Das Angebot besteht täglich außer dienstags, jeweils von 10–12:30 Uhr und 14:30-17:30 Uhr, sonntags nach der Messe ab ca. 11:30–12:30 Uhr und 14:30-17:30 Uhr. Besucher können das Angebot ohne Voranmeldung je nach Verfügbarkeit in Anspruch nehmen. Treffpunkt ist die Vorhalle.
Die ARC-Teilnehmer 2016
Annelise Knitter (20) stammt aus Nord-Californien. Derzeit studiert sie an der University of St Andrews in Schottland Psychologie und Philosophie. Vom ARC Projekt erfuhr sie in ihrer Universitätsgemeinde.
Die Französin Alice Alexandre (20) kommt aus Niort, Poitou-Charentes und wird nach dem Sommer ihr Studium der modernen Literatur in La Rochelle beginnen. Ihre Großmutter hat ihr von ARC erzählt. Sie war schon öfter in Deutschland und interessiert sich sehr für das Land. Speyer hat sie sich ausgesucht, da sie die Stadt noch nicht kennt. Sie freut sich darauf, den Dom und die Umgebung zu erkunden.
Madrid ist die Heimat von Mateo Vicent Fanconi (20). Er studiert dort spanische Philologie. Die Idee des ARC-Projektes „Steine zum Sprechen zu bringen“ findet er wunderbar. Für ihn bietet es die Chance zur Evangelisierung gleichzeitig als Möglichkeit, die Kultur weiter zu geben. Er hat sich bewusst für die Teilnahme in Speyer entschieden.
Miriam Lücke (18) hat in diesem Jahr am Tegernseer Gymnasium ihr Abitur gemacht. Ab dem Wintersemester wird sie katholische Theologie in München studieren. Den Zeitraum dazwischen nutzt sie nun, um sich mit den Themen Kultur und Religion auseinander zu setzen und außerdem junge Menschen aus anderen Ländern kennen zu lernen. Im Internet war sie auf das ARC-Projekt gestoßen. Speyer kennt die Abiturientin von einem früheren Besuch. Da ihr die Stadt gut gefiel, bewarb sie sich für die Teilnahme am Dom.
Leben als internationale, christliche Gemeinschaft
Die vier jungen Leute eint nicht nur ihre Tätigkeit am Dom. Sie leben als internationale, christliche Gemeinschaft in einer Unterkunft und verbringen ihre Freizeit miteinander – auch dies ist Teil der Grundidee des Programms. Das Besuchermanagement des Doms organisiert aus diesem Grund verschiedene gemeinsame Aktivitäten. So stehen in diesem Jahr eine Weinprobe in Kallstadt und ein Ausflug nach Heidelberg auf dem Programm.
Zur Vorbereitung erhielten die jungen Leute vorab Informationen über den Speyerer Dom. Während ihrer Zeit in der Pfalz werden sie selbst an Führungen teilnehmen, etwa durch den Domschatz, die Stadt Speyer aber auch durch Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
ARC
ARC ist eine internationale ökumenische Organisation, die in den Sommermonaten Führungen an bedeutenden europäischen Kathedralen organisiert. Die drei Buchstaben ARC stehen für die französischen Wörter „Accueil“ (Empfang), „Rencontre“ (Begegnung) und „Communauté“ (Gemeinschaft). ARC gibt es auch in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Jedes Land entsendet Teilnehmer zu den einzelnen Kirchenführerprojekten – so entstehen kleine ARC-Gruppen mit jungen Menschen aus verschiedenen Ländern. Außer in Speyer engagieren sich ARC-Führer europaweit an vielen großen Kathedralen, etwa in Florenz und Venedig, in Bordeaux und Rouen, in London und Oxford, in Luxemburg sowie im belgischen Gent. In Deutschland sind sie 2016 noch in Erfurt, Münster, Konstanz und Berlin (Kapelle der Versöhnung) im Einsatz.