Ingelheim – Als im März diesen Jahres der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 veröffentlicht wurde, stand der dreispurige Ausbau der Autobahn A60 von Ingelheim West nach Heidesheim und weiter nach Mainz noch unter „sonstiges“, was bedeutet hätte, dass bis zum Jahr 2030 nichts passiert wäre.
Durch die verschiedenen Möglichkeiten der Beteiligung hat sich Oberbürgermeister Ralf Claus direkt an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gewandt, um die Bedeutung für den sechsspurigen Ausbau der A60 für die Stadt Ingelheim zu unterstreichen. So wird diese Verkehrsachse täglich von tausenden Pendlern genutzt, die größere Strecken in Richtung Metropolregion Rhein-Main zurücklegen. Außerdem ist dieser Autobahnabschnitt Teil der wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem Rhein-Main Gebiet und Koblenz, Köln sowie dem Ruhrgebiet. Das Ministerium hatte selbst einige dieser Streckenabschnitte als dauerhaft staugefährdet eingestuft. Wenn keine Verbesserungen, also eine Erweiterung der Autobahn durchgeführt würden, wird sich das ständig sich erhöhende Verkehrsaufkommen immer mehr verlangsamen.
Teilweise gibt es in dem genannten Bereich keine Standspuren. Da wegen nicht verfügbarer Flächen bisher kein neuer Standstreifen eingerichtet werden konnte, gibt es hier eine verkehrstechnisch ungünstige Situation, die auch ein Sicherheitsrisiko darstellt. Auf solchen Streckenabschnitten ist das Unfallrisiko deutlich höher und die Stauanfälligkeit durch liegengebliebene Fahrzeuge enorm. Desweitern gibt es in diesem Bereich in der Rheinebene kaum topographische Hindernisse, die mit Ingenieurbauwerken überwunden werden müssten.
Da die umgebenden Streckenabschnitte Mainz-Finthen als dringlich eingestuft waren, wurde das Bundesministerium von der Stadt Ingelheim weiterhin gebeten, auch die vorgelagerten Strecken nach Ingelheim und Bingen als „vordringlichen Bedarf“ einzustufen.
Für die Standortsicherung des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim ist es notwendig, dass eine nachhaltig leistungsfähige Erschließung für das Werksgelände geschaffen wird. Eine neue zentrale Anschlussstelle ans Autobahnnetz mit dem damit verbundenen sechsspurigen Ausbau würde den Verkehr zum und vom Werk schneller und direkter lenken und viele Fahrten auf Landes- und Gemeindestraßen vermeiden. Ein Großteil der mehr als 9.000 Mitarbeiter, die hier am Standort arbeiten, wohnt nicht in Ingelheim sondern pendelt täglich ein und aus. Es liegt nicht nur im Interesse der Stadt Ingelheim sondern im Interesse der gesamten Region, dass der Wirtschaftsstandort Boehringer erhalten und gestärkt wird. Dazu gehört auch eine sehr gute Anbindung an das regionale und überregionale Straßennetz zum Transport von Personen und benötigten Waren.
Der Bundesverkehrswegeplan wurde in dieser Woche im Bundestag verabschiedet und die Stadt Ingelheim freut sich, das der Abschnitt der Autobahn A60 von Ingelheim-West nach Heidesheim und Autobahndreieck Mainz nun „vorrangig“ eingestuft wurde, was bedeutet, dass Gelder für den Ausbau eingestellt wurden und damit auch eine mögliche neue Abfahrt „Ingelheim-Mitte“ näher gerückt ist.
Der gesamte Bundesverkehrswegeplan ist im Internet nachzulesen unter: www.bmvi.de/DE/VerkehrUndMobilitaet/Verkehrspolitik/Verkehrsinfrastruktur/Bundesverkehrswegeplan2030/bundesverkehrswegeplan2030_node.html