Bad Dürkheim – Zum 31. Juli 2016 hat die Firma Göbel ihren Betrieb für das Recycling von Bauschutt auf der ehemaligen Deponie „Am Feuerberg“ in Bad Dürkheim geschlossen. Der Grund: Die genehmigte Deponie für Bauschutt und Erdaushub befindet sich in der Stilllegungsphase und tritt nun in die Sanierungsphase ein. Weitere Arbeiten sind in dieser Zeit auf dem Gelände nicht mehr möglich.
Die ursprüngliche Sandgrube der Firma Göbel am Feuerberg wurde seit 1978 als Bauschuttdeponie des Landkreises genutzt. Genehmigungsinhaber der planfestgestellten Deponie ist der Landkreis Bad Dürkheim. Die „Fa. Otto Göbel GmbH Co. KG“ hat diese Deponie seit 1978 im Auftrag des Landkreises betrieben. Ab 1987 fand zusätzlich der genehmigte Betrieb einer Bauschuttaufbereitungsanlage auf diesem Gelände statt. Doch bereits seit 2002 ruht die Deponie und wird nicht mehr mit Bauschutt verfüllt – lediglich die Aufbereitung fand bis Ende Juli hier statt.
„Von Anfang an war klar, dass die Deponie nach ihrer Nutzung saniert werden muss. In diese Phase treten wir nun ein“,
so der Landrat des Landkreises Bad Dürkheim, Hans-Ulrich Ihlenfeld.
„Sanieren bedeutet dabei nicht, dass etwas kaputt ist und repariert werden muss. Es heißt, dass die Fläche so hergerichtet werden muss, dass nach der Stilllegung keine Schadstoffe ausdringen und das Grundwasser nicht beeinträchtigt werden kann.“
Bauschutt ist dabei wesentlich weniger belastet als beispielsweise Hausmüll. Dennoch muss dafür gesorgt werden, dass das Gelände sachgemäß abgedichtet wird, da auch Bauschutt Schadstoffe wie etwa Gips oder Tapetenreste enthält.
Als Deponiebetreiber ist der Landkreis Bad Dürkheim verpflichtet den Deponiestandort endgültig stillzulegen. Die Arbeiten umfassen die Profilierung, Abdichtung, Entwässerung und Rekultivierung der Deponiegrundstücke.
„Hierzu sind umfassende Erdarbeiten auf dem Gelände erforderlich, die mit einem parallel laufenden Recyclingbetrieb nicht vereinbar und auch wirtschaftlich nicht darstellbar sind“,
erläutert Klaus Pabst, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), wieso die Firma Göbel ihren Betrieb am Standort aufgeben musste.
Die Sanierung hat einen entscheidenden Vorteil: Derzeit gibt es in der Region für bestimmte Bodenarten fast keine Kapazitäten zur Ablagerung. Der AWB kann mit diesem Sanierungsprojekt das endgültige Deponieprofil mit der Ablagerung solcher Böden herstellen. Dadurch werden insbesondere hohe Transportaufwendungen und hohe Preise für die Entsorgung solcher Massen außerhalb des Landkreises vermieden.
„Wir schaffen für einige Jahre Entsorgungssicherheit in der Region und stärken damit unseren Wirtschaftsstandort“,
sagt Ihlenfeld. Aktuell läuft das Genehmigungsverfahren bei der SGD Süd, mit einem Beginn der Sanierungsarbeiten zum Frühjahr 2017 wird gerechnet.
Bereits zu Beginn der Zusammenarbeit zwischen der Firma Göbel und dem Landkreis Bad Dürkheim stand fest, dass die Deponie nach dem Ende der Ablagerungsphase stillgelegt und saniert werden muss. Die Verpflichtung hierzu ergibt sich bereits aus dem Planfeststellungsbescheid aus dem Jahr 1978. Insofern bestand jederzeit Einvernehmen zwischen den Beteiligten, dass eine ordnungsgemäße, dem Stand der Technik entsprechende Sanierung des Standorts unumgänglich ist.
Die Entscheidung, diesen Schritt jetzt zu gehen, wurde in enger Abstimmung zwischen den Beteiligten Partnern, der Fa. Otto Göbel GmbH & Co.KG und dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Bad Dürkheim, einvernehmlich getroffen.
Private Anlieferer können weiterhin ihren Bauschutt beim Wertstoffhof Friedelsheim abgeben.