Neustadt an der Weinstraße – Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 lädt der Leiter des Bibelmuseums und des Religionspädagogischen Zentrums in Neustadt, Michael Landgraf, ab September zu einer lebendigen Begegnung mit der Zunft der Buchdrucker und der „Schwarzen Kunst“ ein. Dazu schlüpft der Pfarrer in die Rolle eines Druckermeisters in der Zeit der Reformation. In seinen Vorträgen, die er im Bibelmuseum (Stiftsstraße 23) und in Kirchengemeinden anbietet, erfahren die Teilnehmer nicht nur Wissenswertes über alte Drucktechniken, sondern auch über das Leben der Menschen in jener Zeit, kündigt Landgraf an.
Die Reformation war auch ein Medienereignis: Der Buchdruck, 1454 in Mainz durch Johannes Gutenberg erfunden, machte die schnelle Verbreitung der reformatorischen Ideen erst möglich.
„Damals verbreitete Bilder wie der Totentanz oder eines, das Gott als strengen Richter darstellte, machen die Ängste der Menschen greifbar. Hier knüpften die Reformatoren an, als sie Veränderungen forderten und in den evangelischen Territorien und Städten umsetzten“,
erklärt Landgraf.
Mithilfe moderner Digitaltechnik, aber auch anhand von Originaldrucken und alten Geräten werde in die Zeit der Druckerzeugnisse des 15. und 16. Jahrhunderts eingeführt. Darunter seien beispielsweise ein Ablassbrief gegen die Osmanen oder kirchenkritische Flugblätter.
„Im Zentrum der Präsentation stehen Bibelausgaben und Schriften der Reformationszeit, die zeigen, wie die alte Lehre und der Papst oder wie die Reformation und Luther ‚verteufelt‘ wurden“,
erklärt Landgraf.
Hinweis: Ein Einführungsvortrag zur Veranstaltungsreihe „Der Druckermeister erzählt…“ findet am Mittwoch, 7. September 2016, 19.30 Uhr, im Bibelmuseum Neustadt, Stiftsstraße 23, statt. Kontakt und weitere Informationen bei Michael Landgraf, Telefon 06321/33559, E-Mail: michael.landgraf@evkirchepfalz.de.