Trier – Der Auftakt der ADAC Rallye Deutschland steht ganz im Zeichen packender Bestzeiten-Duelle. Auf den ersten fünf Wertungsprüfungen, die in den Mosel-Weinbergen und auf einem neuen Rundkurs unweit von Trier stattfanden, gab es insgesamt drei verschiedene Sieger. In der Gesamtführung hatte am Ende des Tages Andreas Mikkelsen (NOR) im Volkswagen Polo R WRC die Nase vorn: Der Vorjahres-Dritte führt nach fünf von insgesamt 18 Wertungsprüfungen das Klassement mit 4,3 Sekunden vor Weltmeister Sébastien Ogier (FRA) an. Knapp hinter dem Volkswagen-Duo folgen Thierry Neuville (BEL) und Dani Sordo (ESP), beiden im Hyundai New i20 WRC. Die Top 6 werden komplettiert von Ott Tänak (EST) im Ford Fiesta RS WRC und Stéphane Lefebvre (FRA) im Citroën DS 3 WRC.
Nachdem der Vorjahres-Zweite Jari-Matti Latvala (FIN) bei der Auftaktprüfung (WP Mittelmosel) seinen Polo R WRC mit einem Getriebeschaden abstellen musste, kristallisierte sich rasch ein Vierkampf zwischen den Volkswagen-Piloten Ogier und Mikkelsen sowie den Hyundai-Fahrern Neuville und Sordo heraus. Die erste Bestzeit in den Weinbergen legte dabei Sébastien Ogier vor. Auf der zweiten Prüfung (WP Moselland) konterte der Deutschland-Sieger von 2014 Thierry Neuville seinerseits mit einer Bestzeit. Die Führung wechselte zu Mikkelsen, der ebenfalls schneller war als der französische Weltmeister, der eine Kehre verpasste und dadurch Zeit verlor.
Am Nachmittag sicherte sich Andreas Mikkelsen mit einer fehlerfreien Fahrt den Sieg bei der zweiten Mittelmosel-Prüfung und konnte seine Führung zunächst weiter ausbauen. Doch der Gegenangriff von Sébastien Ogier ließ nicht lange auf sich warten: Mit Bestzeit bei der vierten WP verkürzte er seinen Rückstand. Für Begeisterung sorgte der abschließende „Showdown“ auf dem neuen Rundkurs Ollmuth nahe Trier. Zahlreiche Zuschauer verfolgten dabei den dritten Sieg des Tages für den WM-Führenden Ogier. Da auch Mikkelsen den schnellen Rundkurs mit einer Top-Zeit meisterte, blieb der Norweger in Führung. Ogier rückte jedoch an Neuville vorbei auf den zweiten Platz.
Als bester Deutscher beendete Armin Kremer im Skoda Fabia R5 den ersten Rallye-Tag auf dem neunten Platz und war damit zugleich bester der WRC-2-Wertung. Marijan Griebel aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team führt die RC4-Klasse an. Im Gesamtklassement belegt der ADAC Stiftung Sport Förderpilot den 22. Platz. Sein ebenfalls von der ADAC Stiftung Sport unterstützter Markenkollege Julius Tannert liegt mit dem Opel Adam R2 auf dem 26. Gesamtplatz (4. Platz Klasse RC4). Fabian Kreim, der dritte deutsche ADAC Stiftung Sport Förderpilot im Feld, hatte nach der dritten WP einen technischen Defekt und musste den Tag vorzeitig beenden. Jari Huttunen (FIN) führt nach dem ersten Tag im ADAC Opel Rallye Cup, der im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland ausgetragen wird.
Zwischenstand nach 5 von 18 Bestzeitprüfungen:
1 Mikkelsen/Jæger NOR/NOR Volkswagen Polo R WRC 59.42,6 Min.
2 Ogier/Ingrassia FRA/FRA Volkswagen Polo R WRC + 0:04,3 Min.
3 Neuville/Gilsoul BEL/BEL Hyundai New i20 WRC + 0:05,9 Min.
4 Sordo/Marti ESP/ESP Hyundai New i20 WRC + 0:12,7 Min.
5 Tänak/Molder EST/EST Ford Fiesta RS WRC + 0:55,4 Min.
6 Lefebvre/Moreau FRA/FRA Citroën DS 3 WRC + 1:06,6 Min.