Mannheim – Die Untersuchungen an den Bombenverdachtspunkten in Höhe der Quadrate A 4 und A 5 müssen um vorerst eine Woche verlängert werden. Ziel ist es aber, die Arbeiten bis zum Ende der Sommerferien abzuschließen. Der Grund für die Verzögerung: Bei den Arbeiten am zweiten Bombenverdachtspunkt wurden im tieferen Erdreich Reste von Eternitplatten gefunden. Das sofort erstellte Gutachten hat ergeben, dass in diesen Platten Asbestreste enthalten sind. Die Platten und das sich darum befindende Erdreich müssen deshalb jetzt zunächst fachgerecht entfernt und entsorgt werden. Das wird die Arbeiten verzögern, so dass am kommenden Sonntag, dem 28. August 2016, keine Entschärfung und folglich keine Evakuierung erfolgt. Nach wie vor wurde bislang kein scharfer Blindgänger gefunden.
„Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis bitten, dass sie sich jetzt erneut auf eine Evakuierung einstellen müssen. Aber die Sicherheit der Menschen, die hier arbeiten und die Sicherheit derer, die rund um diesen Bereich leben, geht vor. Deshalb tun wir alles, damit das Gelände schnell von möglichen Kampfmitteln befreit wird und das aber mit größtmöglicher Sorgfalt und so sicher wie möglich“,
erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der sich vor seiner Abfahrt nach China selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht hatte.
Die Experten der zuständigen Kampfmitteldetektierungsfirma arbeiten am morgigen Freitag und in der nächsten Woche im Schichtdienst jeweils von 7.00 bis 19.00 Uhr weiter an den zu untersuchenden Bereichen. Parallel dazu wird eine Spezialfirma das asbesthaltige Material unter strengen Sicherheitsauflagen entfernen.
Die Stadt Mannheim wird unverzüglich informieren, wenn eine Evakuierung nötig ist und wann sie stattfinden wird. Ein genauer Evakuierungszeitpunkt kann aufgrund der jetzt neu angefallenen Maßnahmen derzeit noch nicht angegeben werden.
Hintergrundinformationen:
Bei Bauarbeiten im Bereich der Bismarckstraße waren Hinweise auf drei mögliche Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Seit Montag, dem 15. August, werden die einzelnen Verdachtspunkte von Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes näher untersucht. Falls dabei ein Blindgänger gefunden wird, muss dieser vor Ort entschärft werden.
Der Verwaltungsstab der Stadt Mannheim hat unter der Leitung des Ersten Bürgermeisters und Sicherheitsdezernenten Christian Specht das Vorgehen zur Untersuchung der Verdachtspunkte und der eventuell notwendigen Entschärfung in Absprache mit den betroffenen Unternehmen und Einrichtungen, der Polizei und den Rettungskräften sowie der Verkehrsbehörde der Stadt Ludwigshafen geplant.
Bei einer notwendigen Entschärfung müsste in einem Radius von etwa 500 Metern rund um die Fundstelle evakuiert werden. Davon wären rund 6.000 Anwohner betroffen. Bürgerinnen und Bürger, die innerhalb der Sicherheitszone wohnen, wurden frühzeitig über eine Bürgerinformation informiert, in der alle wichtigen Informationen sowie eine Info-Hotline zusammengestellt sind. Zusätzlich wird die Polizei die Menschen in der Evakuierungszone am Tag einer eventuell notwendigen Entschärfung mit Lautsprecherdurchsagen und persönlich auffordern, den Sicherheitsbereich zu verlassen. Für die Zeit der Evakuierung stehen Aufenthaltsmöglichkeiten in der Turnhalle der Johannes-Kepler-Schule im Quadrat K 6 zur Verfügung. Wer während der Evakuierung seine Wohnung bzw. sein Büro verlässt, soll die Räumlichkeiten abschließen, die Rollläden herunterlassen und die Fenster möglichst kippen.
Sollte ein Blindgänger gefunden werden, müssen der angrenzende Bahnverkehr sowie der Schiffsverkehr auf dem Rhein ruhen, die Konrad-Adenauer-Brücke würde vorübergehend gesperrt.
Personen, die bettlägerig sind oder aus Alters- oder sonstigen Gründen nicht in der Lage sind, das Evakuierungsgebiet zu Fuß oder mit dem Fahrzeug zu verlassen, können sich an die 0621 – 293 6370 wenden, die montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr durchgängig erreichbar ist. Hier werden auch allgemeine Auskünfte zur Evakuierung und zur Entschärfung erteilt. Zusätzlich haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich auf der Homepage der Stadt Mannheim unter www.mannheim.de zu informieren.
Fragen zu eventuellen Fahrplanänderungen des öffentlichen Nahverkehrs beantwortet die rnv unter 0621 – 465 4444.