Heidelberg: HRK startet mit Arbeitssieg in neue Rugby-Bundesliga Saison

47:22 Sieg über den SC Neuenheim

Der HRK legte, obwohl nur mit einem Rumpfkader angetreten, einen Blitzstart hin (Foto: Tobias Keil)
Der HRK legte, obwohl nur mit einem Rumpfkader angetreten, einen Blitzstart hin (Foto: Tobias Keil)

Heidelberg – Dem Heidelberger Ruderklub ist, zumindest mit Blick auf die Tabelle, ein Start nach Maß in die neue Saison der Rugby-Bundesliga gelungen, denn der 47:22 Sieg über den SC Neuenheim bedeutete zugleich den so wichtigen offensiven Bonuspunkt für mindestens vier gelegte Versuche. Spielerisch war der Saisonauftakt allerdings alles andere als eine Offenbarung.

Der stark ersatzgeschwächte Ruderklub, der auf fast ein Duzend Spieler verzichten musste und deshalb nur mit einem Rumpfkader antrat, erwischte einen wahren Blitzstart und ging durch einen Versuch von Vollenkemper und einer erfolgreichen Erhöhung von Spielmacher Aounallah schon nach drei Minuten mit 7:0 in Führung. Zwar war der Klub in der Folge deutlich dominanter, konnte dieser Überlegenheit allerdings immer wieder durch viele leichtsinnige Handlingfehler nicht in Punkte ummünzen – die kurze Vorbereitung ohne Testspiel war der Mannschaft von Kapitän Timo Vollenkemper deutlich anzumerken. Ganz anders aber der Sportclub Neuenheim, der durch drei schnelle Versuche, die allesamt aus Fehler des Klubs entstanden, mit 7:19 in Führung gehen konnte. Danach schien der amtierende Deutsche Vizemeister allmählich aus seinem Sommerschlaf zu erwachen. Ein Doppelschlag von Altmeister Shepherd, der eine hervorragende Partie auf Gedrängehalb spielte, stellte den 19:19 Pausenstand her.

Ruderklub präsentiert sich in der 2. Halbzeit stark verbessert

Die Standpauke von HRK Trainer Pieter Jordaan, welcher aufgrund der Personalnot selbst als Spieler auf der Bank Platz nahm, schien in der Folge Wirkung zu zeigen. Der HRK besann sich die Bälle nun länger in den eigenen Reihen zu halten und konnte so immer wieder für gefährliche Angriffe sorgen. Vor allem in die Hintermannschaft des Klubs konnte, nach der guten Vorarbeit der hart arbeitenden Stürmer, immer wieder das Spiel mit schnellen Angriffen in die Neuenheimer Hälfte verlagern. Mit laufender Spielzeit setzte sich die spielerische Überlegenheit immer mehr durch, sodass der HRK durch sehr schön herausgespielte Versuche von Rehm, J. Malaizier, Geibel und Neuzugang Schulz den 47:22 Endstand herstellen konnte.

Das Spiel machte den bei bestem Sommerweiter zahlreich erschienen Zuschauern deutlich, dass die in der Vergangenheit große Überlegenheit des HRK in dieser Saison so nicht zu beobachten sein wird. Das Team Capri-Sonne, welches in der Sommerpause einige hochkarätige Abgänge zu verzeichnen hatte und nach wie vor ein großes Lazarett hat, muss sich erst noch finden und viel harte Arbeit investieren, um auch in diesem Jahr um den Meistertitel mitspielen zu können. Zumindest in der Personalsituation deutet sich eine Entspannung an, stehen mit Kapitän Kehoma Brenner und Nationalmannschaftskapitän Sean Armstrong am nächsten Spieltag mindestens zwei wichtige Spieler wieder zur Verfügung. Und auch Sturmtank Jaco Otto, der nach seiner Reha gegen den SCN nur 30 Minuten zum Einsatz kam, sollte dann wieder über die volle Distanz zur Verfügung stehen, wenn der HRK kommenden Sonntag um 13 Uhr die Füchse vom RK Heusenstamm empfängt, welche ihr erstes Spiel gegen den TSV Handschuhsheim in letzter Sekunde mit 23:24 verloren haben.

Heidelberger Ruderklub:
15 Schulz 14 J. Malaizier 13 Liebig 12 Götz 11 L. Malaizier 10 Aounallah 9 Shepherd 8 Vollenkemper © 7 Otto (30. Schliwa) 6 Buckman 5 Rehm 4 Kleebauer 3 Geibel 2 Garner 1 Schmidt 16 Schliwa 17 Jordaan

Sportclub Neuenheim:
15 Robl 14 Hnilicka 13 Katona 12 Richter N. 11 Manke-Reimers 10 Van Gelderen 9 Damaschek 8 Didebashvili 7 Strauch 6 Davison 5 Dafonseca 4 Wiegandt 3 Weiss 2 Heuser 1 Landesberg 17 Schneider 18 Njie 19. Kling 20. Yildirim 21 Richter G.

Schiedsrichterin: Katharina Pickert

Punkte:
3′ Versuch Vollenkemper, Erhöhung Aounallah (7-0); 10′ Versuch Katona, Erhöhung Van Gelderen (7-7); 23′ Versuch Robl, Erhöhung Van Gelderen (7-14); 26′ Versuch Katona, (7-19); 36′ Versuch Shepherd (12-19); 42′ Versuch Shepherd, Erhöhung Aounallah (19-19); 44′ Straftritt Aounallah (22-19); 47′ Dropkick Van Gelderen (22-22); 54′ Straftritt Aounallah (25-22); 70′ Versuch Rehm (30-22), 74′ Versuch J. Malaizier (35-22), 80′ Versuch Geibel, Erhöhung Aounallah (42-22), 83′ Versuch Schulz (47-22)