Kaiserslautern – Drei Handwerker aus der Pfalz beim Staatspreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz mit Staatspreisen und einem Förderpreis ausgezeichnet
Beim diesjährigen Wettbewerb um den Staats- und Förderpreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz sind der Orgelbauer Andeas J. Schiegnitz aus Obrigheim und der Gitarrenbauer Jens Ritter aus Deidesheim mit dem Staatspreis für das Kunsthandwerk 2016 ausgezeichnet worden.
Die Jury würdigte bei Andeas J. Schiegnitz insbesondere den Bau einer Saalorgel in der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg. Die Gestaltung dieser Saalorgel habe die Jury „sofort überzeugt“, heißt es in der Begründung:
„Der sparsame Einsatz von Materialien und deren sensible Verarbeitung lassen eine Ästhetik entstehen, die fasziniert und beeindruckt. Ungewöhnlich ist der Eisenrahmen, der die hintere Pfeifenreihe fasst. Im Kontrast dazu hat der Orgelbauer auf eine Rahmung des Prospekts verzichtet, der durch die horizontale Linienführung der Labien akzentuiert wird. Die komplexe Aufgabe, eine Saalorgel, optisch, funktional und auch akustisch optimal aufzustellen, ist hier in hervorragender Weise gelungen“.
Die Preissumme beträgt 7.000 Euro.
Die Preisvergabe an Jens Ritter mit einer Preissumme von 4.000 Euro begründete die Jury unter anderem damit:
„Die klare Formensprache, verbunden mit der handwerklichen Verarbeitung auf höchstem Niveau, haben die Jury für die Gitarren von Jens Ritter begeistert. Durch ausgefeilte technische Details, eine sensible Oberflächenbearbeitung und eine innovative Gestaltung entste-hen außergewöhnliche und ganz unterschiedliche Gitarrenmodelle, die sich mit ihrer ästhetischen Präsenz sicher im Spannungsfeld von Handwerk und Design bewegen. Dabei bleiben die Instrumente immer authentisch“.
Mit einem Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro wurde der Edelsteinschleifer Frank Schumacher aus Otterberg ausgezeichnet. Zum Wettbewerb hatten sich 119 Teilnehmer angemeldet.
An der Fotojury haben sich 94 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker mit bis zu sieben Arbeiten beteiligt. Davon wurden 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 206 Objekten zur Objektjury zugelassen. Aus diesen Objekten wählte die fünfköpfige Jury die Exponate, die in einer Ausstellung in der Gale-rie Handwerk in Koblenz noch bis 23. Oktober präsentiert werden. Vom 5. November bis 29. Januar 2017 ist die Ausstellung im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in Kaiserslautern zu sehen.