Darmstadt – Der SV Darmstadt 98 spielt ab sofort im „Jonathan-HeimesStadion am Böllenfalltor“. Das Wissenschafts- und TechnologieUnternehmen Merck verzichtet in der laufenden Saison 2016/17 auf sein 2014 erworbenes Namensrecht, um das Lebenswerk von Jonathan Heimes zu würdigen und die gemeinnützige Gesellschaft „DUMUSSTKÄMPFEN“ zugunsten krebskranker Kinder zu unterstützen.
„Aus dem ‚Merck-Stadion am Böllenfalltor‘ wird ab sofort das ‚Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor‘“, freut sich Kai Beckmann, Mitglied der Merck-Geschäftsleitung. Das Unternehmen hat mit Begeisterung die Idee des langjährigen Merck-Kollegen und Vaters von Jonathan Heimes, Martin Heimes, aufgegriffen. „Wir waren spontan und sehr gerne bereit, dieses besondere Zeichen zu setzen und freuen uns, dass dies in Absprache mit allen Beteiligten gelungen ist“, erläuterte Kai Beckmann bei der Umbenennung am Montag (5.9.).
„Das ist eine einzigartige Aktion, die wir nur unterstützen können“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch im Namen der Stadt Darmstadt als Stadionbetreiber. Die Umbenennung dokumentiere, wie viel Herz und Respekt Jonathan Heimes auch nach seinem Tod entgegen gebracht werde. Besonders freute sich Martin Heimes, Jonathan Heimes‘ Vater: „Es ist eine große Geste, dass Merck ermöglicht hat, dass das Stadion, in dem der Verein spielt, den er so geliebt und unterstützt hat, nach unserem Sohn benannt wird. So wird auch die Initiative „DUMUSSTKÄMPFEN“ noch weiter bekannt.“ Auch die Bundesliga-Mannschaft des SV Darmstadt 98 freut sich darauf, in „Jonathans Wohnzimmer“ zu spielen, wie Kapitän Aytac Sulu sagt: „Das ist schon eine Motivationshilfe für uns. Wir wollen erneut die Liga halten, bei dieser Aufgabe wird uns diese Verbindung mit Johnny zusätzlich pushen.“ Sulu rechnet damit, dass die Fans die Umbenennung genauso freuen wird wie ihn: „Denn jeder Darmstädter, der sich mit uns identifiziert, identifiziert sich auch mit Jonathan.“
Die Vereinsspitze des SV Darmstadt 98 begrüßte die Umbenennung ebenfalls. „Jonathan war einer der starken Begleiter des Darmstädter Erfolgs“, erklärte Präsident Rüdiger Fritsch. „Trotz seiner Erkrankung hat Jonathan der Mannschaft immer wieder viel Energie gegeben.“ Nicht nur der Mannschaft, auch den Fans bedeutet Jonathan, der sich für Kranke und seinen Lieblingsverein, den SV 98 eingesetzt hat, sehr viel. „Es ist eine tolle Geschichte, dass unser Stadion seinen Namen bekommt“, so Fanbeauftragter Alexander Lehné. Merck wird nicht nur auf die Namensnennung verzichten, sondern in die Bekanntmachung der Umbenennung investieren. Für jeden in Darmstadt sichtbar ist ab Dienstag eine Straßenbahn im regulären Fahrplan unterwegs – lilienblau-weiß mit dem neuen Stadionnamen und dem Schriftzug „Danke, Johnny!“ Außerdem ist eine Sonderedition der „DUMUSSTKÄMPFEN“-Bändchen in Arbeit. 5000 Stück davon werden zunächst exklusiv an Merck-Mitarbeiter verkauft. Der Erlös kommt der von Jonathan Heimes mitgegründeten Initiative zugute. Deren Gesellschafter Johann v. Keussler freut sich, dass „Du musst kämpfen“ durch die Umbenennung bekannter wird: „Hoffentlich kommen dadurch weitere Spenden für unsere Projekte zusammen, die Jonathan so wichtig waren.“ Auch der Hauptsponsor des SV Darmstadt 98, die Software AG, schließt sich dieser Initiative an und verzichtet einen Spieltag auf das Trikotsponsoring bei den Lilien, wie Finanzvorstand Arnd Zinnhardt am Montag verriet: „Zu Jonathans Todestag im März wird nicht Software AG auf der Vorderseite der Spielertrikots stehen – sondern das Logo von „DUMUSSTKÄMPFEN“. Dieses Trikot wird vom Verein auch als Sonderedition verkauft – die Erlöse kommen anteilig der Initiative zugutekommen.“ Jonathan Heimes war und ist für viele Menschen ein Vorbild: „Seine Stärke und sein Engagement sollen bleiben, dazu leistet Merck einen Beitrag“, betonte Kai Beckmann. Weitere Aktionen werden im Lauf der Saison folgen.