Mainz, Tihange – Nachdem erneut zwei Reaktoren (Tihange 1 und 2) des belgischen Atomkraftwerkes Tihange abgeschaltet wurden, bekräftigte Umweltministerin Ulrike Höfken heute ihre Forderung nach einer Stilllegung des Atomkraftwerkes:
„Die erneuten Vorkommnisse zeigen die Unsicherheit von Tihange. Der Pannenreaktor sollte endlich abgeschaltet werden.“
Rheinland-Pfalz ist daher der Klage der StädteRegionAachen gegen die Wiederinbetriebnahme von Tihange 2 beigetreten. Außerdem hat die Landesregierung bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Laufzeitverlängerung von Tihange 1 eingelegt.
Seit Jahren mache das AKW Tihange mit Betriebsstörungen Schlagzeilen. In der Stahlwand des Reaktordruckbehälters von Tihange 2 sind sogar mehrere tausend Risse festgestellt worden.
„Die Ursache für die Risse im Reaktorbehälter wurde bislang nicht vollständig geklärt. Die erneute Inbetriebnahme hätte nach unserer Auffassung gar nicht stattfinden dürfen“, so Höfken.
Die Umweltministerin war dazu im Juli beim EU-Energiekommissar Canete. Gemeinsam mit der Initiative „DreiländerRegion gegen Tihange“ hat sie die EU-Kommission gebeten, zu prüfen, ob Belgien bei Tihange gegen EU-Vorgaben verstoßen hat.
Erst Ende letzten Monats hat die Landesregierung die erfolgreiche Petition gegen die in Grenznähe zu Rheinland-Pfalz liegenden Atomkraftwerke Tihange und Cattenom entgegengenommen. Die über 22.000 Unterschriften machten die Sorge der Menschen im Land deutlich, so Höfken.
Tihange würde auch die Region um Mainz treffen
Tihange liegt nur 80 Kilometer von der Landesgrenze entfernt. Ein nuklearer Störfall hätte die radioaktive Kontaminierung von Luft, Wasser und Nahrungsmitteln in der gesamten Region und darüber hinaus zur Folge.