Heppenheim – Mindestens dreißig Sekunden muss die Desinfektion der Hände dauern, gründlichst muss sie sein, Handflächen, Handrücken, Finger einschließlich der Kuppen aber auch die Fingerzwischenräume müssen gereinigt werden.
Alles eben. Keine Stelle darf unbenutzt von der Desinfektionsflüssigkeit bleiben, gründliches Verreiben ist Pflicht. Handhygiene ist in deutschen Krankenhäusern ein großes Thema. Auch im Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim.
Prüfender Blick auf die Finger
Die Desinfektion der Hände ist wichtiger Teil des umfassenden Schutzes vor der Übertragung von Keimen. Mit einem Aktionstag zum Thema erinnerten die Hygienefachkraft des Kreiskrankenhauses, Franziska Vollhardt, und ihr Team jetzt an die Bedeutung.
Angesprochen waren die Mitarbeiter. Aber auch Patienten und Besucher konnten sich den Stellenwert der Händehygiene in der Klinik und die Besonderheiten erklären lassen.
Inmitten des Kreiskrankenhauses war ein Stand zum Thema aufgebaut, Informationsmaterial gab es dort, ein Quiz und vor allem für Mitarbeiter die Möglichkeit zur Selbstkontrolle. Beherrscht und praktiziert ein jeder die Desinfektion noch so wie einst gelernt? Einmal gründlich einreiben bitte, lautete die Ansage.
Nach einer halben Minute wurde dann im Schein einer UV-Leuchte kontrolliert. Und nicht selten entspannten sich daraus Gespräche, wie die Handhygiene im Arbeitsalltag am besten umgesetzt werden kann. Tipps aus der Praxis für die Praxis. Spender mit Desinfektionsmittel finden sich in kurzen Abständen an vielen Stellen im Haus.
Franziska Vollhardt sieht, dass die Sensibilität im Kreiskrankenhaus für Hygienefragen erfreulich groß ist. Dennoch sei es dem Thema zuträglich, es immer wieder in den Fokus zu rücken. Am Aktionstag ging es deshalb nicht nur um das Wie der Desinfektion, sondern auch um das Warum und das Wann. Grundsätzlich hat vor und nach jeder Situation in der das Risiko besteht, dass Keime übertagen werden könnten, die umfassende Händedesinfektion besonderes Gewicht und ist unverzichtbar.
Kontakte mit Patienten oder mit und in deren direkter Umgebung gehören dazu, ebenso der Umgang mit möglichem infektiösem Material oder bei aseptischen Arbeiten. Dabei geht es um den Schutz der Patienten, ebenso aber auch um den Selbstschutz für die Mitarbeiter.
Die Resonanz auf den Aktionstag kommentierte Hygienefachkraft Vollhardt mit den Worten „sehr gut“. Den Krankenhausmitarbeitern stellte sie ein gutes Zeugnis aus: „Sie wissen, um was es geht.“ Und das heißt auch, betont Vollhardt: „Händehygiene ist eine Basishygiene“. Das ist so natürlich seit langem bekannt und wird entsprechend gelebt. Doch seit dem vergangenen Jahrzehnt werden die Bedeutung und die Maßnahmen massiv propagiert, erklärt Franziska Vollhardt. Projekte wie die bundesweite Aktion „Saubere Hände“ rücken in Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisation WHO das Thema in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und vor allem der Fachkräfte.
Über die Händehygiene hinaus wurden beim Aktionstag am Kreiskrankenhaus Standards dargestellt, die die Patientensicherheit im Haus erhöhen. Themen waren unter anderem Mechanismen, die größtmögliche Sicherheit für Einzelne im OP garantieren. Aber auch die Bestrebungen zum Vermeiden von Stürzen, vor allem beim Aufstehen aus Betten ist das Risiko groß, wurden dargestellt.
Letztlich ist es ein breitangelegtes und in die Tiefe wirkendes Qualitätsmanagement, das auch an diesen Stellen greift und das im Dialog mit den Mitarbeitern stete Verbesserungen ermöglicht.
Das Kreiskrankenhaus im Internet: www.kkh-bergstrasse.de