Wiesbaden – Am Freitagmittag wurde der Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden ein Reizstoffaustritt in der Friedrichstraße in Wiesbaden gemeldet.
Am 09. September 2016 gegen 12:50 Uhr wurde per Notruf von einem reizenden und stechenden Gas im Treppenraum eines Wohn- und Geschäftshauses berichtet.
Durch die Kontrolle der ersteintreffenden Kräfte konnte der Geruch bestätigt werden. Daraufhin wurde mit einer umfassenden Kontrolle des Hauses begonnen.
Um frühzeitig auf eine größere Anzahl Betroffener reagieren zu können, wurde das Alarmstichwort erhöht, um auf einen Massenanfall von Verletzten (MAnV) vorbereitet zu sein.
Es wurde eine Einsatzorganisation aufgebaut, welche 25 Patienten betreuen kann (MAnV 25) Bei diesem Stichwort werden Wiesbadener Einsatzkräfte sowie Einheiten aus den benachbarten Landkreisen alarmiert.
Die Technische Einsatzleitung koordinierte die weiteren Maßnahmen vor Ort.
In dem Gebäude befinden sich mehrere Arztpraxen, Geschäftsbetriebe und Wohnungen.
Da in mehreren Wohnungen niemand angetroffen wurde, wurden diese gewaltsam geöffnet und kontrolliert. Die Messungen auf einen Gefahrstoff wurden durch die Berufsfeuerwehr und die Werkfeuerwehr des US- Flughafens in Erbenheim durchgeführt. Zur genaueren Analyse erfolgt eine chemische Untersuchung einer Luftprobe in einem Speziallabor, hierbei konnten keine gefährlichen Substanzen mehr nachgewiesen werden.
Das Gebäude wurde gründlich belüftet und nach Abschluss der Einsatzmaßnahmen für die Bewohner wieder freigegeben.
Insgesamt waren 22 Personen betroffen, hiervon wurden drei Personen in die Wiesbadener Kliniken zur weiteren Behandlung gebracht.
Die überörtlichen Einsatzkräfte mussten nicht tätig werden und konnten bald wieder zu Ihren Standorten zurückkehren.
Im Einsatz waren die Kräfte der Berufsfeuerwehr Wiesbaden aller drei Wachen mit 15 Einsatzkräfte und sechs Fahrzeugen. Hinzu kamen die Messtechnik-Spezialisten der US-Feuerwehr mit vier Einsatzkräften.
Vom Rettungsdienst Wiesbaden waren vor Ort 20 Einsatzkräfte mit 9 Fahrzeugen. Aus den Nachbarlandkreisen Main-Taunus, Rheingau-Taunus, Groß-Gerau und Frankfurt waren 35 Rettungsdienstkräfte mit 18 Fahrzeugen in Bereitstellung.
Die Feuerwachen wurden für die Einsatzdauer von den Freiwilligen Feuerwehren Dotzheim, Breckenheim und Igstadt besetzt.