Darmstadt (ots) – Am Mittwoch (14.09.) führte der Verkehrsdienst des Polizeipräsidiums Südhessen zusammen mit Beamten aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Frankfurt eine großangelegte Buskontrolle auf der Autobahn rund um das Darmstädter Kreuz durch.
Das Hauptzollamt Frankfurt nahm mit einem Scanmobil an der Kontrolle teil. Zehn Kraftomnibusse und zwei Fahrzeuge der Sprinterklasse wurden auf das Gelände der Polizeiautobahnstation gelotst. Die Hälfte der Fahrzeuge samt Personal blieb ohne jegliche Beanstandung. Bei sechs Kraftomnibussen traten jedoch zum Teil äußerst gravierende Mängel und Verstöße zu Tage.
Zwei Fahrzeugen musste die Weiterfahrt
an Ort und Stelle untersagt werden.
- Ein ungarischer Reisebus, der eine japanische Reisegruppe durch Europa chauffierte, wies derartige technische Mängel an den Bremsen und den Türen auf, dass eine Weiterfahrt untersagt werden musste. Ohne Passagiere ging es anschließend in die Werkstatt nach Frankfurt. Ein Ersatzbus übernahm die Reisegruppe. Der ungarische Fahrer zahlte vor Ort die zu erwartende Geldbuße in Höhe von 735 Euro.
- Eine weitere Untersagung der Weiterfahrt wurde einem Reiseunternehmer aus dem Kosovo ausgesprochen. Das kosovarische Unternehmen bediente mit seinem Doppelstockbus die internationale Linie von Pristina nach Dortmund. Die beiden kontrollierten Fahrzeugführer hielten sich nach Auskunft der Reisegäste bereits zu Beginn der Reise im Bus auf. Später übernahmen sie das Steuer des Busses. Somit konnten sie keine ausreichende Ruhezeit für die knapp 1700 gefahrenen Kilometer aufweisen. Doch nicht nur aus diesem Grund war die Fahrt für sie beendet. Der Bus wies auch noch gravierende technische Mängel auf. So schliff die Spurstange der Vorderachse an der Bereifung, die vorgeschriebene Batterieabdeckung fehlte gänzlich, die Reversiereinrichtung der Türen war mangelhaft und weitere kleinere technische Mängel kamen zum Vorschein. Der Unternehmer kümmerte sich um einen Ersatzbus, damit die 43 Reisenden ihre Fahrt ins Ruhrgebiet fortsetzen konnten.
Für sämtliche Verstöße wurde ein Bußgeld von rund 3000 Euro für die Fahrer und den Unternehmer erhoben.
- Ein rumänisches Gespann, bestehend aus einem Kraftomnibus und einem Anhänger, verweilte ebenfalls länger in der Kontrollstelle. Die beiden Fahrer bedienten die internationale Buslinie von Dortmund nach Bukarest. Hierbei überschritten sie nicht nur die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, sondern führten auch über eine längere Strecke ohne Fahrerkarte den Bus. Weiterhin beförderte das rumänische Unternehmen im Anhänger große Pakete und anderes Material, ohne im Besitz einer Güterbeförderungsgenehmigung zu sein. Wegen den Geschwindigkeitsverstößen zahlte jeder Fahrer vor Ort jeweils 150 Euro. Hinsichtlich der restlichen Verstöße erwartet den Unternehmer nun ein Bußgeldbescheid.
Bei den verbliebenen drei beanstandeten Kraftomnibussen wurden vergleichsweise geringere Mängel festgestellt und geahndet.
Insgesamt wurden fast 300 Reisegäste überprüft und deren Gepäck teilweise vom Zoll gescannt. Hierbei fand der Zoll bei einer Person über sieben Kilogramm Rauchtabak und bei einem anderen Fahrgast zirka 1000, in Deutschland unversteuerte Zigaretten.
Beide Personen müssen mit einem Strafverfahren wegen Einfuhrschmuggels rechnen. Insgesamt erhob der Zoll einen Betrag von knapp 1000 Euro wegen Nachversteuerung von Zigaretten, Alkohol und sonstigen anzeigepflichtigen Gegenständen. Aufgrund der gravierenden Verstöße sind weitere Kontrollen in diesem Zusammenhang geplant.