Frankfurt am Main – Vor sechs Jahren hatte Tadesse Tola den Sieg schon vor Augen, doch am Ende musste er sich mit Rang zwei zufrieden geben. Jetzt kehrt der Äthiopier zum Mainova Frankfurt Marathon zurück mit dem Ziel, dieses Mal ganz vorne zu sein. Noch zwei andere am Main erfolgreiche Athleten starten am 30. Oktober erneut beim ältesten deutschen Stadtmarathon: Der Kenianer Lani Rutto war im Vorjahr Zweiter, und die Äthiopierin Mamitu Daska hatte das Rennen 2011 sogar gewonnen.
Im Jahr 2010 hatte Tadesse Tola neun Kilometer vor dem Ziel mit einer Tempoverschärfung die Führung übernommen und träumte wohl schon vom Triumph in der Festhalle. Doch einen Konkurrenten wurde er nicht los: Wilson Kipsang. Jenem in Frankfurt bestens bekannten Kenianer, der 2010 in Streckenrekordzeit siegt und ein Jahr später in 2:03:42 Stunden nur um vier Sekunden am Weltrekord vorbeilief. Tadesse Tola jedenfalls folgte als 2010 als Zweiter mit einer persönlichen Bestzeit von 2:06:31.
In der Zwischenzeit hat sich der 28-Jährige auf die Weltklassezeit von 2:04:49 Stunden gesteigert. Nach Schwierigkeiten im vergangenen Jahr ist der WM-Dritte von 2013 passend zur Vorbereitung auf den Mainova Frankfurt Marathon wieder in vielversprechender Form. Ende Juli gewann Tadesse Tola den Halbmarathon in der leistungsmindernden Höhenluft von Bogota (2600 Meter) gegen starke Konkurrenz in 65:16 Minuten.
In Frankfurt wird Tadesse Tola auf hochkarätige Gegner treffen. Während das Kommen des Paris-Siegers des vergangenen Jahres, Mark Korir (Kenia/Bestzeit: 2:05:49) schon eine Weile feststeht, findet sich nun auch Lani Rutto auf der Startliste. Auch der Kenianer kennt das Gefühl, als Zweiter in die Festhalle einzulaufen. Im Vorjahr kam er nur acht Sekunden hinter Sieger Sisay Lemma ins Ziel und steigerte dabei seine persönliche Bestleistung auf 2:06:34 Stunden. Am 30. Oktober will Lani Rutto am Main einen Platz nach vorne rutschen.
„Wir erwarten bei der Jubiläumsausgabe wieder ein hochklassiges wie spannendes Eliterennen. Bei den Frauen könnte in diesem Jahr eine Verbesserung des Streckenrekords drin sein, der aktuell bei 2:21:01 Stunden liegt“,
sagt Renndirektor Jo Schindler.
Die Augen der Zuschauer werden vor allem auf Peres Jepchirchir ruhen, die bereits frühzeitig als eine der Topläuferinnen feststand. Die kenianische Halbmarathon-Weltmeisterin wird bei ihrem ersten ernsthaften Marathonrennen auf eine Frankfurt-Expertin treffen, die auf dem schnellen Kurs am Main schon außerordentlich erfolgreich war. Mamitu Daska gewann das Rennen 2011 in der nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:21:59 Stunden. 2012 war sie Dritte in 2:23:52, ein Jahr später Vierte in 2:23:23. Ihre drei schnellsten Marathonzeiten lief die 33-jährige Äthiopierin allesamt in Frankfurt.
Zu den Gegnerinnen von Peres Jepchirchir und Mamitu Daska werden unter anderen Fate Tola und Sarah Chebet zählen. Die aus Äthiopien stammende Fate Tola (LG Braunschweig) wird am 30. Oktober ihr erstes Marathonrennen als deutsche Staatsbürgerin laufen. Im Juni erhielt die 28-Jährige, die eine Bestzeit von 2:25:14 Stunden aufweist, den deutschen Pass. Sarah Chebet zeigte im Frühjahr gute Marathon-Form. Die Kenianerin gewann den Enschede-Marathon in 2:27:59 Stunden.