Pfinztal – Im Nachgang zu den Pfinzhochwassern von Mai und Juni dieses Jahres wurden an der Wehranlage des Stuhlmüllerwehr (auch bekannt als Schnellermühle) in Pfinztal-Berghausen stärker werdende Verformungen festgestellt. Daraufhin hat der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe in der vergangenen Woche (am Dienstag, 13. September 2016 und am Mittwoch, 14. September 2016) eine Bauwerksprüfung durchführen lassen. Die Prüfung der Stauklappe erfolgte oberwasserseitig durch Taucher. An der Unterwasserseite wurde ein mobiler Kran mit angehängten Korb eingesetzt.
Aufgrund der vorgefundenen Schäden an der Wehrklappe fand eine statische Nachberechnung der Stahlbauteile statt. Diese ergab, dass bereits im Normalstau die Standsicherheit der Klappe nicht mehr gewährleistet ist, denn die vorhandenen Verformungen haben die plastischen Tragreserven bereits aufgebraucht. Weitere Schädigungen würden sich, so die Aussage des Bauwerksprüfers, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr rechtzeitig ankündigen, so dass mit einem schlagartigen Versagen der Wehrklappe zu rechnen sei.
Die daraufhin eingeleitete Vollabsenkung der Stauhaltung wird daher als einzige Optionen angesehen, um Gefahren von der Öffentlichkeit abzuwehren.
Eine Reparatur der Wehrklappe ist nicht möglich. Daher wird ein Ersatzneubau vorgesehen. Die Planung dafür wurde bereits beauftragt. Bis zur Herstellung des Ersatzneubaus ist keine Stauhaltung in dem betroffenen Gewässerabschnitt möglich. Der Baubeginn wird nach gegenwärtigem Stand nicht vor dem Frühjahr 2017 stattfinden können.