Landau – In der Turnhalle im Landauer Ortsteil Dammheim fiel jetzt der offizielle Startschuss für das Modellprojekt „Kommune der Zukunft“. „Ein Freudentag für unsere Stadtdörfer“, wie Oberbürgermeister Thomas Hirsch bei der Auftaktveranstaltung betonte.
Der OB hob hervor, dass „Kommune der Zukunft“ ein wichtiger Baustein der Inititative „Landau baut Zukunft“ sei. „Landau hat sich in den vergangenen Jahren entwickeln können“, so Hirsch.
„Es ist unbestritten, dass die Stadt weiter wächst. Wir brauchen mehr Wohnungen als gedacht und der vorhandene Raum reicht dafür nicht aus. Im Zuge von „Landau baut Zukunft“ prüfen wir, wo neue Siedlungsflächen entstehen könnten – aber nicht nur das! Stattdessen ist die Initiative ein komplexes Maßnahmenbündel, zu dem auch „Kommune der Zukunft“ gehört. Im Rahmen des vom Land unterstützten Modellprojekts wollen wir unsere Stadtdörfer fit für die Zukunft machen – durch individuelle Konzepte, nicht solche von der Stange.“
Er bedanke sich beim Land für die Bereitschaft, gemeinsam mit der Stadt Landau neue Wege zu gehen, bekräftigte Hirsch.
„Unsere Stadtdörfer waren über Jahrzehnte schlechter gestellt als die umliegenden Gemeinden“, so Hirsch. „Mit „Kommune der Zukunft“ tut sich nun die Chance einer neuen Förderkulisse auf.“
Für die Auftaktveranstaltung war auch der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz nach Landau gekommen. Er betonte, Landau sei beispielgebend für ganz Rheinland-Pfalz.
„Ich erhoffe mir, dass wir die Erkenntnisse, die wir in Landau gewinnen werden, auf das ganze Land übertragen können“,
so Lewentz. Vor der Stadt Landau liege eine schöne, wenn auch herausfordernde Aufgabe.
„Das Vorhaben kann nur gelingen, wenn die Bürgerinnen und Bürger der Stadtdörfer sich beteiligen und ihre Ideen und Kompetenzen einbringen“,
betonte der Minister.
Bürgermeister und Baudezernent Dr. Maximilian Ingenthron stellte im Zuge der Auftaktveranstaltung von „Kommune der Zukunft“ die acht Stadtdörfer vor.
„Die acht Stadtdörfer sind eine enorme Bereicherung für Landau. Dort lebt rund ein Drittel der Bevölkerung unserer Stadt. Dabei hat jedes Stadtdorf seine individuellen Stärken und Schwächen“,
so Ingenthron.
„Überall gibt es zahlreiche Vereine und viel ehrenamtliches Engagement. Was es aber nicht überall gibt, sind Schulen, Ärzte, Bäcker, Metzger und Lebensmittelläden – die Grundversorgung ist nicht in allen Stadtdörfern gegeben. Unsere Stadtdörfer haben also sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Ich bin mir aber sicher, dass in drei Jahren „Kommune der Zukunft“ viele wichtige Ziele erreicht werden können, beispielsweise bei der Vitalisierung der Ortskerne und der baulichen Weiterentwicklung an den Siedlungsrändern.“
Das Gesicht des Modellprojekts ist Dorfentwicklungspartnerin Annette Struppler-Bickelmann. Die Diplom-Geografin, die auch als Dorf-Coach tätig ist, nutzte die Auftaktveranstaltung in Dammheim, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Auch sie betonte dabei die Bedeutung der Bürgerinnen und Bürger für den Prozess.
„Es gilt, für jedes Stadtdorf eine kollektive Antwort auf Fragen wie „Wo wollen wir in 20 Jahren stehen?“ und „Was macht unser Dorf aus?“ zu finden“,
so Struppler-Bickelmann. Die Dorfentwicklungspartnerin hat bereits das Gespräch mit den Ortsvorstehern der acht Landauer Stadtdörfer gesucht. In den kommenden Wochen und Monaten will sie außerdem an Ortsbeiratssitzungen teilnehmen, Ortsbegehungen durchführen und Gespräche „im kleinen Kreis“ führen. Im ersten Halbjahr 2017 sollen dann in den einzelnen Stadtdörfern erste größere Informationsveranstaltungen stattfinden.
Der Prozess „Kommune der Zukunft“ ist auf drei Jahre angelegt. Die Kosten betragen rund 500.000 Euro, wovon das Land 75 Prozent übernimmt.