Hemsbach – „Heute ist ein wichtiger Tag für die Stadt Hemsbach und die ganze Bergstraße“, sagte der Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Dallinger, am Freitag, 23. September 2016, zu Hemsbachs Bürgermeister Jürgen Kirchner.
In seinem Dienstzimmer übergab der Landrat persönlich den Flurbereinigungsbeschluss an das Hemsbacher Stadtoberhaupt. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg hatte vor wenigen Tagen das Flurneuordnungsverfahren Hemsbach (Vorgebirge) rechtsverbindlich angeordnet, für dessen Durchführung das Amt für Flurneuordnung des Rhein-Neckar-Kreises zuständig ist.
„Ein wichtiger Tag für Hemsbach und die Bergstraße“
Sechs Bergstraßenkommunen haben sich in einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen, um ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) für die gesamte Vorbergzone zwischen der Bundesstraße 3 im Westen und dem Odenwaldrand im Osten erarbeiten zu lassen, um die Badische Bergstraße wieder zu neuer Blüte zu führen.
Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept wurde bereits vor vier Jahren aufgestellt. Vor zwei Jahren wurde ein ILEK-Regionalmanager beauftragt, die gesteckten Ziele umzusetzen. „Überall dort, wo es um die Modernisierung der Wege, Wasserrückhaltungen, Geländeangleichung oder die Bodenordnung geht, unterstützen wir die Gemeinden zusätzlich mit der Flurneuordnung“, erläutert Landrat Dallinger. Insgesamt sind für die Badische Bergstraße noch weitere zwölf Flurbereinigungsverfahren geplant.
Bürger werden miteinbezogen
Bei der Einleitung des Hemsbacher Flurneuordnungsverfahrens konnten interessierte Bürger in mehreren Veranstaltungen ihre Anregungen, Fragen und Bedenken vortragen.
Zusammen mit der Stadt Hemsbach und dem Amt für Flurneuordnung diskutierten die Bürger erste Überlegungen zur Neugestaltung des Flurbereinigungsgebiets. In einem daraus resultierenden Planentwurf wurde ein umfassendes Wegenetz konzipiert und die voraussichtlich entstehenden Kosten in der Größenordnung von 5 Millionen Euro ermittelt. Der Zuschuss des Landes Baden-Württemberg könnte bis zu 85 Prozent betragen. Auf dieser Grundlage beschloss der Hemsbacher Gemeinderat vor einem Jahr, das Verfahren weiter zu betreiben.
Der Leiter des Amtes für Flurneuordnung im Landratsamt, Lothar Schlesinger, erklärt, wie es nun weitergeht: „In den nächsten Wochen wählen die beteiligten Grundstückseigentümer aus ihren Reihen den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft, der intensiv am Verfahren mitwirkt und maßgeblichen Einfluss auf alle wichtigen Entscheidungen hat, die im Verfahren zu treffen sind.“ Der Flurbereinigungsbeschluss wird in der nächsten Woche veröffentlicht und kann im Internet unter der Adresse www.lgl-bw.de/3489 eingesehen werden.
Gegen den Flurbereinigungsbeschluss steht der Rechtsweg offen.