Nußloch – Bürgerinformationsveranstaltung am Montag, 10. Oktober 2016, 18.30 Uhr, in der Festhalle Nußloch – In der Festhalle der Gemeinde Nußloch findet am Montag, 10. Oktober 2016, um 18.30 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema Flüchtlings- und Asylbewerberunterbringung in Nußloch statt, zu der die Gemeinde und der Rhein-Neckar-Kreis die Bevölkerung herzlich einladen.
Dabei werden Ordnungsdezernent Christoph Schauder, Ordnungsamtsleiter Stefan Becker und weitere Mitarbeiter der Flüchtlingsaufnahme als Vertreter des Landratsamtes sowie Bürgermeister Karl Rühl und Hauptamtsleiter Bernhard Krug als Vertreter der Gemeinde Nußloch interessierte Bürgerinnen und Bürger umfassend über die neue Flüchtlingsunterkunft sowie allgemein über das Thema Flüchtlingsunterbringung informieren. Bei dem Objekt in der Nußlocher Hauptstraße, das der Rhein-Neckar-Kreis von einem Investor anmietet, handelt es sich um die ehemalige Gaststätte „Zum Pflug“. Im Gebäude selbst entstehen derzeit neun Wohnungen, in denen bis zu 50 Personen untergebracht werden können.
Die Mietdauer beträgt fünf Jahre und die ersten Flüchtlinge könnten noch in diesem Jahr einziehen. Ordnungsdezernent Schauder ist der Ansicht, dass die Integration der Ankommenden „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nur gemeinsam gelöst werden kann“. Er würde sich freuen, wenn auch in Nußloch ähnlich wie in den anderen Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises Ehrenamtliche bei der Betreuung und Integration der Flüchtlinge helfen.
Derzeit leben kreisweit noch über 1000 Menschen in zu Notunterkünften hergerichteten Gewerbehallen. Diese muss der Landkreis sukzessive leeren, denn dort gibt es kaum Privatsphäre für die Bewohner. Objekte wie das in Nußloch mit separaten, abschließbaren Wohneinheiten sind für die Unterbringung deutlich besser geeignet. „Zum heutigen Zeitpunkt können wir über die Art der Belegung oder Herkunftsländer der Bewohner allerdings noch keine Aussage treffen“, bittet Ordnungsamtsleiter Becker um Verständnis.
Dass derzeit vergleichsweise nur wenige Asylbewerber und Flüchtlinge in den Landkreis kommen, liegt vor allem an vorerst verringerten monatlichen Zuweisungen durch das Land Baden-Württemberg an diejenigen Kreise, die – wie der Rhein-Neckar-Kreis – in den vergangenen Monaten ihre Aufnahmeverpflichtung voll erfüllt haben. Insgesamt hat der Kreis derzeit rund 6000 Personen in der vorläufigen Unterbringung. Planungen für neue Unterkünfte dürfe man jedoch nicht zurückstellen oder gar beenden, sagt Schauder, denn zum einen bilden die derzeitigen Zuweisungen in den Rhein-Neckar-Kreis eben nicht vollumfänglich den Gesamtzugang nach Baden-Württemberg ab.
Zum anderen lässt sich in der Flüchtlingsfrage noch keine Entwarnung geben, da in den Herkunftsländern die Not der Menschen nach wie vor groß ist und sich künftige Entwicklungen in Griechenland, der Türkei und Nordafrika sowie die Entwicklung neuer Fluchtrouten auch über das Mittelmeer überhaupt nicht abschätzen lassen.