Kreis Südliche Weinstraße – Die Schülerzahlen an der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße (BBS) sind auch im Schuljahr 2016/2017 stabil. Insgesamt besuchen 1.487 Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Standorte der BBS. Auch bei den Friseurklassen konnten in diesem Jahr 17 Neuanmeldungen verzeichnet werden.
In dem neuen Bildungsgang der Fachschule Sozialwesen, Fachrichtung Organisation und Führung startet die BBS mit insgesamt 29 Schülerinnen und Schülern. Mit Wirkung vom 1. August 2016 hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion den Bildungsgang genehmigt. Die Dauer dieses berufsbegleitenden Bildungsgangs ist auf zwei Jahre ausgelegt. Sie richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen Erziehung, Heilerziehungspflege und Pflege, die eine Aufgabe in der mittleren Führungsebene wahrnehmen möchten. Die Berufsbezeichnung nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung lautet: Staatlich anerkannte Fachwirt/-in für Organisation und Führung, Schwerpunkt Sozialwesen. Die Ausbildung wird im Abendunterricht an zwei Wochentagen berufsbegleitend angeboten.
Neben dem Standort in Bad Bergzabern bietet die BBS nun erstmals in diesem Schuljahr auch in Edenkoben das Berufsvorbereitungsjahr inklusiv an. Die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße wurde vom Ministerium ab dem Schuljahr 2016/2017 im Rahmen der Experimentierklausel als Standort für inklusiven Unterricht im Berufsvorbereitungsjahr mit Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung aufgenommen.
Der Fokus liegt auf einer beruflichen Vorbereitungsqualifizierung an der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße im Sinne eines „Übergangsmanagements“ von der Förderschule. Das primäre Ziel dieses Bildungsgangs ist die Befähigung für den ersten Arbeitsmarkt, beispielsweise in Helferberufen. Seit dem Schuljahr 2015/2016 wird dieses Konzept umgesetzt und dem Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler durch die Abordnung einer Lehrkraft aus der Förderschule hervorragend Rechnung getragen. Realisiert wird eine Kooperation zwischen den regionalen Förderschulen und der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße als Weiterentwicklung des Konzepts zum Berufsvorbereitungsjahr mit individuellen Differenzierungsoptionen.
Auch auf die Integration von Flüchtlingen ist die Berufsbildende Schule gut vorbereitet. Es wurde ein Konzept zur beruflichen und gesellschaftlichen Integration entwickelt. Die vom Ministerium für Bildung genehmigte Klasse für Flüchtlinge im Alter von über 18 Jahren am Standort Edenkoben hat 19 Schülerinnen und Schüler. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten neben der Sprachförderung gleichzeitig eine berufliche Qualifizierung, womit ein erfolgreicher Übergang in die duale Ausbildung realisiert werden soll.
„Unsere Berufsbildenden Schulen an den Standorten in Annweiler, Bad Bergzabern und Edenkoben sind in wirklich außerordentlicher Weise profiliert und engagiert. Der neue Bildungsgang `Organisation und Führung in der Fachschule Sozialwesen´ erweitert die Kompetenzen im Sozialmanagement und bietet sehr gute Chancen für Aufstieg und Führungspositionen. Bad Bergzabern ist vorbildlich unter anderem im Bereich der Inklusion. Wir haben dort Neuland beschritten und können ein erfolgreiches Konzept nun auch auf den Standort Edenkoben übertragen. Das hilft jungen Frauen und jungen Männern, trotz gewisser Einschränkungen ihren Berufsweg zu finden und ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern. Auch das uns vom Ministerium angebotene Modellprojekt für Sprach- und Integrationsvermittlung zu jungen aber schon volljährigen Flüchtlingen, die eigentlich einer Schulpflicht nicht mehr unterliegen, ist ein äußerst sinnvolles Angebot. Die Nachfrage ist durchaus beachtlich; ich hoffe, wir können diesen Bildungssektor für jugendliche Flüchtlinge noch ausbauen um ihnen Wege in Ausbildung, Arbeitsplatz und Beruf zu weisen“, betonte Landrätin Theresia Riedmaier.
Der für Schulen zuständige Kreisbeigeordnete Bernd E. Lauerbach ergänzt: „In unserem Landkreis Südliche Weinstraße hat die Berufliche Bildung einen hohen Stellenwert. Das beweist sich aktuell jetzt zum Schuljahresbeginn wieder. Wir sehen die starke Nachfrage, freuen uns über neue Bildungsgänge und ganz besonders darüber, dass wir als innovativer, kreativer und äußerst erfolgreicher Berufsschulstandort anerkannt sind“.