Weinheim – Rund 12.000 erwartete Teilnehmer, vielleicht weitere 20.000 Gäste in der Stadt, eine hochgerechnete Wertschöpfung im Millionenbereich, fünf Tage Programm und ein nur abschätzbarer Imagegewinn für die Stadt Weinheim – das sind die Attribute, die mit dem Landesturnfest verbunden sind, das vom 30. Mai bis 3. Juni 2018 (am langen Fronleichnamswochenende) in Weinheim stattfinden wird.
Andererseits: Rund 8000 Menschen, Freizeitsportler aus dem ganzen Land, die an diesen Tagen kostengünstig in Sporthallen und Schulräumen untergebracht und von Weinheimer Vereinen und Organisationen versorgt werden müssen. Rund 1000 ehrenamtliche Helfer seien erforderlich. Also eine große Chance und eine große Aufgabe für den Standort.
So haben es in dieser Woche führende Vertreter des Badischen Turnerbundes und der Stadt Weinheim bekräftigt und bei einem Vor-Ort-Termin die Verantwortlichen der Weinheimer Sportvereine auf die bevorstehende Herausforderung Landesturnfest eingeschworen.
Der Gemeinderat hat im Februar dazu einen Grundsatzbeschluss getroffen und das Projekt auf den Weg gebracht, Oberbürgermeister Heiner Bernhard hat im Juli in Ulm die Standarte vom diesjährigen Veranstaltungsort übernommen. Das Landesturnfest ist die größte Breitensportveranstaltung im Land. Es findet alle zwei Jahre statt, immer abwechselnd im badischen und im schwäbischen Landesteil. Hauptorganisator in Weinheim wird der Badische Turnerbund sein, im Rathaus laufen die Fäden beim Amt für Bildung und Sport zusammen.
„Ich habe in Ulm eine gewaltige positive Stimmung gespürt“, berichtete OB Bernhard, „aber wir werden das noch toppen, denn Weinheim ist viel kleiner und die große Zahl der Teilnehmer und Besucher wird bei uns noch viel präsenter sein“. Das Landesturnfest werde eine riesige Werbung für die Sportstadt Weinheim sein, die Wertschöpfung enorm hoch.
Turnerbund-Geschäftsführer Henning Paul und sein Kollege Paul Lemlein warben in Weinheim für die konstruktive Mitarbeit der Weinheimer Vereine an diesem „rauschenden Sportfest“. Jeder in der Organisation eingebundene Verein könne dabei auch seine eigene Kasse aufbessern.
Das Turnfest besteht aus rund 200 sportlichen Wettkämpfen und Wettbewerben in der ganzen Stadt (aber auch in Nachbargemeinden), aber auch aus einer Reihe von Vorführungen auf Showbühnen in der ganzen Stadt – mit einer hochkarätigen Turnfestgala.
Turnfesterfahrene Weinheimer Sportler, wie TSG-Geschäftsführer Alexander Erg beschrieben in der Vereinsvertretersitzung die Größenordnung des Events. „Das ist für Weinheim ein Besucherstrom wie an Kerwe, alle sind fröhlich, alle wollen feiern, alle haben Hunger und Durst“, fasste der Profi-Sportfunktionär zusammen.
Oberbürgermeister Heiner Bernhard und Projektleiterin Carmen Harmand zeigten sich erfreut über das Interesse der rund 60 anwesenden Vereinsvertreter. Das Turnfest sei für Weinheim machbar – dank der bewährten Vereinsstruktur und vieler ehrenamtlicher Helfer. Das sei die Botschaft der ersten Info-Veranstaltung.
Vor den Vereinsvertretern war das Projekt den Schulleitern der Weinheimer Schulen und den zuständigen Hausmeistern vorgestellt worden. Auch dabei war eine grundsätzliche Bereitschaft zu spüren, das Projekt Landesturnfest gemeinsam zum Nutzen der Stadt zu gestalten.