Karlsruhe – Die KIT SC GEQUOS mussten sich nach einer schwachen Vorstellung im Spitzenspiel gegen die SG TV Dürkheim-Speyer verdient mit 69:81 (36:49) geschlagen geben.
Die Karlsruher leisteten sich zu viele Fehler von der Freiwurflinie, fanden ihren Rhythmus über weite Strecken nicht und lagen zwischenzeitlich sogar mit 23 Punkten im Rückstand. Lediglich im ersten Viertel gelang es den Karlsruhern teilweise, ihren Spielplan umzusetzen. Aber schon in dieser Phase war zu sehen, was wenig später zum Problem für sie werden sollte. Ein Aufbäumen im vierten Viertel kam für die GEQUOS zu spät. Es war die erste Niederlage der KIT-Basketballer im dritten Saisonspiel.
Die Anfangsphase der Partie war geprägt von leichten Zählern auf beiden Seiten. Keine Offensivabteilung brauchte lange, um Fahrt aufzunehmen. Den GEQUOS gelang es zunächst wie geplant, ihr Spiel am Brett zu etablieren: Center Denis Vrsaljko und Flügelspieler Elnis Prasovic sammelten einfache Punkte zur frühen 8:3-Führung der Gastgeber. Dann kam auch die SG in Schwung – zwei Angriffe später hatten Aaron Ellis und Joshua Creek zum 8:8 ausgeglichen. Ein richtiger Spielfluss entwickelte sich allerdings in der Folge nicht – allein im ersten Viertel verhängten die Unparteiischen 15 Fouls. Die Konsequenz: Beide Teams hatten früh mit Foulproblemen zu kämpfen, Bankspieler kamen früher aufs Feld als eigentlich geplant. Obwohl die GEQUOS damit zunächst besser klar kamen und sich bis zum Ende eines ausgeglichenen Abschnitts einen leichten Vorteil erarbeitet hatten (25:21), zeigten sich schon hier die ersten Probleme der Gastgeber: Sechs vergebene Chancen von der Freiwurflinie verhinderten eine deutlich höhere Führung.
In den ersten drei Minuten des zweiten Viertels wurden die GEQUOS förmlich überrollt. US-Topscorer Khobi Williamson, den die Karlsruher im ersten Abschnitt noch ganz gut im Griff hatten, steuerte in dieser Phase allein acht Punkte zum 13:0-Lauf der Gäste bei (34:25). Erst nach einer Auszeit und gut dreieinhalb Minuten Spielzeit erlöste Prasovic sein Team. Dennoch hatten die Karlsruher offensiv wie defensiv weiter große Schwierigkeiten, der Intensität der Gäste mit dem richtigen Level an Aggressivität zu begegnen. Vor allem Williamson war nun – auch aufgrund der Foulprobleme der GEQUOS – kaum noch zu halten und traf aus allen Lagen. Mit einem 36:49-Rückstand der Hausherren ging es in die Kabine.
Center Vrsaljko leitete mit einem Korbleger die zweite Hälfte ein – aber nicht die erhoffte Aufholjagd. Wieder leisteten sich die GEQUOS einfache Fehler. Zwei Ballverluste der Gastgeber münzten die Gäste per Schnellangriff in leichte Punkte um, zwei Angriffe endeten mit Offensivfouls. Nach drei Freiwürfen von Williamson lagen die Karlsruher schließlich mit 21 Zählern hinten (38:59, 26.). Mit zwei Fastbreak-Punkten versuchte Go-To-Guy Luka Drezga ein Aufbäumen seines Teams einzuleiten. Das verpuffte allerdings größtenteils an den guten Antworten der SG. Jeden Karlsruher Korb konterten die Südpfälzer prompt. So ging es beim Stand von 46:66 in die letzte Viertelpause.
Das Schlussviertel begann mit zwei Freiwürfen von SG-Aufbauspieler Jordi Salto Sabate zur höchsten Führung der Partie (46:69). Doch grade als das Spiel entschieden schien, entdeckten die GEQUOS ihren Kampfgeist. Eingeläutet von zwei Freiwürfen des hart kämpfenden Backup-Centers Florian Rothenberg versuchten die Gastgeber zurückzukommen. Binnen zwei Minuten legten Benjamin Kaufhold mit zwei Dreiern und Drezga mit einem Dreipunktspiel nach und verkürzten für die Karlsruher auf 57:69. Kaufhold hatte kurz darauf aus der Distanz sogar die Chance, den Rückstand unter zehn Zähler zu drücken – sein Wurf verfehlte aber knapp das Ziel. Gebremst wurde die Aufholjagd der Gastgeber erneut durch leichte eigene Fehler. Zwei zugelassene Offensivrebounds nutzte Williamson, um die Führung seines Teams wieder auf 75:62 zu erhöhen. Die GEQUOS ihrerseits vergaben unter anderem durch einen Fehlpass im Schnellangriff Möglichkeiten. Sechs weitere Punkte von Williamson später war zwei Minuten vor Ende die Entscheidung gefallen (62:81). Die letzten Minuten konnten die GEQUOS durch Drezga, Alex Rüeck und Georgi Krastev lediglich zur Ergebniskosmetik nutzen.
„Wir haben heute zu viel liegen lassen, zum Beispiel elf Chancen an der Freiwurflinie“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris. „Dazu kommen Phasen wie in den ersten drei Minuten im zweiten Viertel. In Spitzenspielen kann man sich das nicht leisten, da muss man 40 Minuten voll da sein. Wir haben zeitweise die Kontrolle verloren und nicht in der Ruhe und Selbstsicherheit unser Spiel gespielt wie wir das wollten. Dafür wurden wir bestraft. Wir haben heute vollkommen verdient verloren.“
Durch die Niederlage haben sich die GEQUOS vorerst aus dem Spitzentrio verabschiedet. Nun müssen sie beweisen, dass sie schnell aus gemachten Fehlern lernen. Bereits am kommenden Samstag gastieren die Karlsruher um 20 Uhr beim ungeschlagenen Aufstiegsfavoriten und Tabellenführer wiha Panthers Schwenningen. Eine Woche später ist der MTV Stuttgart am KIT zu Gast.
Punkte GEQUOS: Drezga 20, Prasovic 16, Rüeck 8, Kaufhold 8, Vrsaljko 8, Cardoso 4, Krastev 3 / 5 As, Rothenberg 2 / 8 Reb