Mannheim – Der Mann zählt zu den knapp 1000 Patienten in Deutschland die auf medizinisches Cannabis angewiesen sind. Bisher müssen diese Menschen das Cannabis als Medikament in der Apotheke kaufen.
Die Kosten hierfür summieren sich bei dem Mannheimer nach eigenen Angaben auf bis zu 1500 Euro monatlich.
Seine zahlreichen Klagen hatten im Frühjahr Erfolg. Das Bundesverwaltungsgericht verdonnerte die zuständige Behörde, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn, dem Mann in Zukunft zu erlauben Cannabis anzubauen, zu ernten und für seine medizinischen Zwecke zu verwenden.
Der Mannheimer, der bedingt durch MS an spastischen Lähmungen, Sprachstörungen und anderen schwerwiegenden Symptomen leidet, kann sich nun selbst Erleichterung verschaffen.
Die Behörde gestattet Ihm nun max. 130 Cannabis-Pflanzen in seinem Badezimmer anzupflanzen. Er darf max. 20 Pflanzen gleichzeitig halten. Auch der Umgang mit nicht benötigten Cannabispflanzen sowie die Aufbewahrung ist streng in der Erlaubnis geregelt.
Solange es kein Gesetz für medizinisches Hanf gibt, bleibt die Erlaubnis für den Mannheimer bis Mitte 2017 bestehen. Die Bundesregierung brachte dieses Jahr einen Gesetzentwurf ein, der am Ende die Krankenkassen verpflichten soll die Kosten zu tragen. Tritt dieser in Kraft so wird die Erlaubnis für den Mannheimer zurückgezogen.
Das erste Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes in Sachen medizinisches Cannabis fiel vor über 10 Jahren und wurde erst jetzt umgesetzt.
Andere Länder sind in diesem Punkt sehr viel weiter. Cannabis wird beispielsweise in den USA schon sehr lange im Kampf gegen Krebs und andere schwere Krankheiten eingesetzt. Bei Patienten mit MS oder Krebs im letzten Stadium hilft Cannabis Schmerzen zu lindern und erträglich zu machen.
Die Umsetzung des Urteils ist ein erster wichtiger Schritt zu einer klaren Regelung für die Betroffenen in Deutschland.