Wörth-Büchelberg – Am vergangenen Samstag fand zum siebten Mal in Folge der Streuobstaktionstag in Büchelberg statt. Das „Saftomobil“, eine mobile Saftpresse aus Herxheim war zu Gast und Obstwiesenbesitzer aus der Region konnten ihren eigenen naturtrüben Apfelsaft pressen.
An diesem Tag fanden sich 23 Streuobstbesitzer in Büchelberg ein und so wurden insgesamt ungefähr 7,5 Tonnen Äpfel zu 4.500 Litern Saft verarbeitet.
In der mobilen Saftpresse werden die Äpfel zunächst gesäubert, dann klein gehäckselt und anschließend ausgepresst. Der Saft wird in praktische 5 Liter Bag in Box – Verpackungen abgefüllt und ist durch die Pasteurisierung ungeöffnet mindestens 18 Monate, und geöffnet mindestens 3 Monate haltbar.
Wie bereits die Jahre zuvor wurde auch dieses Mal ein buntes Rahmenprogramm rund um das Thema Streuobst geboten. Und so konnte neben der vollautomatischen Saftpressung auch die traditionelle Apfelsaftherstellung mit einer Spindelpresse bestaunt und ausprobiert werden. Joachim Braun und Rupert Jäger betreuten die Spindelpresse und fanden mit dieser Attraktion bei Jung und Alt großen Anklang. Bevor der selbstgepresste Saft jedoch probiert werden konnte, mussten die einzelnen Arbeitsschritte in teilweise schweißtreibender Handarbeit erledigt werden. Der auf diese Weise hergestellte Saft wird nicht pasteurisiert und verwandelt sich mit der einsetzenden Gärung zu Most.
Der Aktionstag wurde gemeinsam vom Naturschutzgroßprojekt Bienwald, dem Ortsbezirk Büchelberg, dem Kulturkreis Büchelberg und dem Saftomobil Herxheim in Kooperation mit dem Naturschutzverband Südpfalz durchgeführt.
Der Naturschutzbund Südpfalz setzt sich seit vielen Jahren für den Erhalt und die Pflege von Streuobstbeständen ein und informierte über seine Arbeit.
Für das leibliche Wohl sorgten freiwillige Helfer des Ortsbezirks und des Kulturkreises Büchelberg und so gab es passend zum Thema Streuobst verschiedene Apfelkuchen und Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Der Erlös aus dem Verkauf des Essens kommt dem Kindergarten und der Grundschule Büchelberg zu Gute.
Das Naturschutzgroßprojekt sieht vor allem in der Nutzung und Verwertung des Obstes einen wesentlichen Faktor, durch den die Streuobstwiesen im Gebiet erhalten werden. Um Büchelberg erstreckt sich ein breiter Streuobstgürtel, der als prägender Bestandteil der Kulturlandschaft und Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten besonders wertvoll und schützenswert ist. Aus diesem Grund werden verschiedene Maßnahmen wie die Neupflanzung von Obstbaumhochstämmen, die Entbuschung von Flächen, der Schnitt alter Obstbäume oder die Nachzucht alter regionaltypischer Sorten vom Projekt gefördert.