Landau – Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich für das neue Laborgebäude der Natur- und Umweltwissenschaften auf dem Landauer Universitätscampus stand für den 4. Oktober 2016 das Richtfest im Kalender. Finanz- und Bauministerin Ahnen, Wissenschaftsminister Prof. Wolf und Universitätspräsident Prof. Heiligenthal feierten gemeinsam mit Baubeteiligten und Vertretern aus Forschung und Lehre. Läuft weiter alles nach Plan, können zum Sommersemester 2018 rund 70 hochmoderne Labore in Betrieb gehen. Das Land investiert 17,6 Mio. Euro in Ausbau und Modernisierung des Fachbereichs, der das wissenschaftliche Profil der Universität Koblenz-Landau maßgeblich prägt.
Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen hob die große Bedeutung des neuen Laborgebäudes für die Universität Koblenz-Landau hervor. „Den Fachbereichen der Natur- und Umweltwissenschaften werden bald hochwertig ausgestattete Labore für die Forschung und Lehre zur Verfügung stehen. Mit dem neuen Gebäude wird ein weiterer Schritt zur räumlichen Konzentration der Universität getan, hin zu einem ‚Campus der kurzen Wege‘. Nach seiner Fertigstellung wird das Gebäude nicht nur funktionellen Anforderungen gerecht werden. Mit seiner Investition leistet das Land auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Identifikation und der Attraktivität des Campus Landau.“ Der Rohbau mit seinen vier hoch aufragenden Stockwerken und einer Länge von 45 Metern lässt die künftigen Möglichkeiten schon erkennen. Auf einer Hauptmietfläche von 1999 Quadratmetern entstehen rund 70 Einzellabore. Die Auswertebereiche werden mit Glaswänden abgetrennt, so dass Tageslicht tief ins Gebäudeinnere dringen kann. In dem interdisziplinären Institut für Natur- und Umweltwissenschaften wird analytisch und experimentell mit umweltchemischen, physikalischen und biologischen Methoden geforscht. Rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen schwerpunktmäßig globale Umweltveränderungen und die menschlichen Einflüsse auf Ökosysteme.
„Die heutige Veranstaltung zeigt erneut, wie ernst die Landesregierung ihre Schwerpunktsetzung im Bereich Bildung und Wissenschaft nimmt“, sagte Wissenschaftsminister Professor Dr. Konrad Wolf. „Davon profitiert die Wissenschafts- und Hochschullandschaft Rheinland-Pfalz, davon profitiert in besonderem Maße aber auch die Universität Koblenz-Landau. Das Institut für Umweltwissenschaften war eines der ersten seiner Art in Deutschland und zählt heute mit 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu den größten der Republik“, so Wolf.
„Mit dem neuen Laborgebäude werden sich die Rahmenbedingungen für die Natur- und Umweltwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau signifikant verbessern. Die künftig erweiterte räumliche und labortechnische Ausstattung wird dazu beitragen, dass nachhaltig herausragende Forschung und universitäre Lehre auf hohem Niveau geleistet werden kann“, erklärte Universitätspräsident Professor Dr. Roman Heiligenthal.
Auch baulich ist das Projekt anspruchsvoll. Der relativ lockere Baugrund musste zunächst mit speziellen Gründungsverfahren verdichtet werden, bevor die Bodenplatte aus Beton gegossen werden konnte. Sie ist mit 80 Zentimetern besonders dick und ermöglicht dadurch schwingungsfreie Messungen in den Laboren. Trotz der aufwändigen Verfahren steht der voll unterkellerte Rohbau nach zwölf Monaten fertig da. Ein Gerüst umgibt ihn als Sicherung während der laufenden Dacharbeiten und als Arbeitsplattform für den bevorstehenden Einbau der Fenster.
Der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Holger Basten, sagte: „Ich danke allen Fachleuten für die hervorragende Arbeit. Ich bin zuversichtlich, dass die weiteren Arbeitsschritte ebenso reibungslos erfolgen werden.“ Er wies auch auf die positiven Effekte für die regionale Bauwirtschaft hin. Mit der Ausführung des Neubaus sind bisher 19 Unternehmen beauftragt, davon haben 18 ihren Sitz im Umkreis von 150 Kilometern. „Insgesamt kommen bisher zwölf Auftragnehmer aus Rheinland-Pfalz: sechs Planungsbüros und sechs Bauunternehmen“, so Basten.
Eine weitere Besonderheit des Projekts sind die hohen Anforderungen an die Klimakonstanten von Licht, Luft, Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den Laboren, für deren Ausstattung ebenfalls der Landesbetrieb LBB verantwortlich ist. Die zentrale Technik wird in einem zurückgesetzten Staffelgeschoss auf dem Dach untergebracht. Die Fassade wird als 24 Zentimeter dickes Wärmedämmverbundsystem ausgeführt und anschließend hell verputzt. Außen-Jalousien werden für den sommerlichen Wärmeschutz sorgen. Alle Flachdächer werden begrünt.